Wie werden die Corona-Fallzahlen in der Bundesrepublik Deutschland erhoben?
Das Infektionsgeschehen mit Fallzahlen, Inzidenzwerten und Todesfällen wird in Deutschland in allen 16 Bundesländern auf Landkreis- und Stadtkreisebene als kleinster Einheit erhoben und dargestellt. Eine Darstellung, Interpretation und Bewertung der Fallzahlen auf noch kleinere Einheiten wie Städte, Stadtteile und Gemeinden wird weder vom Robert-Koch-Institut (RKI) noch vom Landesgesundheitsamt verlangt.
Auch andere Landkreise und Stadt Freiburg veröffentlichen keine Teilergebnisse
Der Landkreis Emmendingen hat sich entsprechend der Darstellung des RKI von Anfang an dafür entschieden, die Fallzahlen auf Kreisebene zu veröffentlichen und hat hiermit auch das Infektionsgeschehen kreisweit beobachtet und bewertet. So verfahren auch andere Landkreise beispielsweise der Landkreis Lörrach oder auch der Landkreis Rastatt. Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und die Stadt Freiburg haben ein gemeinsames Gesundheitsamt. Zwar werden die Zahlen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald nach Gemeinden veröffentlicht, auf dem Gebiet der Stadt Freiburg gibt es jedoch keine weitere Unterteilung nach Stadtteilen, so dass die Freiburger auch nicht wissen, wie hoch die Fallzahlen etwa in Landwasser, in der Wiehre oder im eher ländlichen St. Georgen sind.
Gemeindesscharfe Infektionszahlen erzeugen Scheinsicherheit
Eine Veröffentlichung von gemeindescharfen Infektionszahlen erzeugt eine Scheinsicherheit: Der Wohnort einer infizierten Person sagt nichts über den tatsächlichen Aufenthaltsort oder den Infektionsort aus. Eine Veröffentlichung von Fallzahlen auf Gemeindeebene führt darüber hinaus zu unseriösen Spekulationen in der Bevölkerung und gerade in kleinen Gemeinden ist sehr schnell auch der Datenschutz berührt. Bei einer telefonischen Befragung im Auftrag des Gesundheitsamtes zu ihrem Gesundheitszustand haben Genesene zudem berichtet, dass sie ausgegrenzt und regelrecht diskriminiert wurden, weil sie durch ihr Verhalten eine „Seuche“ eingeschleppt hätten.
Ortszahlen haben nur eine bedingte Aussagekraft
Die Ortszahlen haben zudem nur eine bedingte Aussagekraft, weil man sie noch ins Verhältnis der Einwohnerzahl setzen muss. Infektionsort und Wohnort sind zudem nicht immer identisch. Außerdem können Orte, die beispielsweise ein oder mehrere Pflege- oder Seniorenheime haben, bei einem Ausbruchsgeschehen schnell höhere Zahlen haben. Würden Sie dann diesen Ort meiden? Oder besteht nicht auch eine trügerische Sicherheit in Orten mit niedrigen Zahlen?
Vergleichbarkeit anhand der Inzidenzzahlen
Das Land hat festgelegt, dass die Fallzahlen anhand der Inzidenzwerte pro 100.000 Einwohner berechnet werden, um sie vergleichen zu können. Diese Zahlen sind aussagekräftig und deshalb Basis für weitere Festlegungen.
Informationen zur aktuellen Infektionslage
Das Gesundheitsamt des Landratsamtes Emmendingen erstellt wöchentlich - mit Ausnahme in der Weihnachtszeit und über den Jahreswechsel - einen Corona-Lagebericht. Hier werden die aktuellen Fallzahlen und Inzidenzwerte veröffentlicht und lassen sich von Woche zu Woche vergleichen. Der Detailblick erläutert das Infektionsgeschehen im Landkreis und ordnet dieses auch ein.
FAQs zu gemeindescharfen Infektionszahlen als PDF-Download (PDF-Datei)