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Netzwerktreffen der kommunalen Inklusionsvermittler und Inklusionsvermittlerinnen (KIV) im Landkreis
Erstelldatum25.04.2024
Berichte über Angebote, Pläne und Probleme beim Thema Barrierefreiheit in den Kommunen des Landkreises Emmendingen.
Esther Weber, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen des Landkreises Emmendingen, konnte am Mittwoch, 24. April 2024 im kleinen Sitzungssaal des Landratsamts Kommunale Inklusionsvermittler und Inklusionsvermittlerinnen (KIV) aus verschiedenen Gemeinden des Landkreises zu ihrem regelmäßigen Netzwerktreffen begrüßen. Noch immer sind nicht alle Gemeinden im Landkreis abgedeckt, nur 15 der 22 Kommunen haben einen oder eine KIV. Dieser Umstand deckt sich mit den Beobachtungen der KIV, die bei dem Treffen übereinstimmend berichteten, dass das Interesse an dem Thema Inklusion in den vergangenen Monaten in vielen Gemeinden in den Hintergrund zu rücken scheine. Weber betonte, wie wichtig eine flächendeckende Versorgung von Ansprechpersonen beim Thema Barrierefreiheit und Inklusion ist und dass die Kommunen, die eine oder einen haben, diese auch wertschätzen sollten: „Die Kommunen können sich glücklich schätzen, die kommunalen Inklusionsvermittlerinnen und Inklusionsvermittler zu haben und sollten sie bestmöglich unterstützen.“
Hilfreiche Software für Barrierefreiheit
Johannes Baur, Senioren- und Inklusionsbeauftragter der Stadt Emmendingen, ging auf das Thema barrierefreie Homepage ein, für die eigentlich schon 2016 eine EU-Richtlinie in Kraft getreten ist, welche bisher aber wenig umgesetzt wurde. Erfreulich sei, dass es inzwischen einige Programme gebe, die dabei sehr hilfreich seien. Als Beispiele nannte er das Prüfprogramm PAC, das pdf-Dokumente auf ihre Barrierefreiheit untersucht oder die Barrierefreiheit-Software Eye-Able, die Funktionen zur individuellen Anpassung digitaler Inhalte an persönliche Bedürfnisse bietet.
Viele unterschiedliche Projekte
Bei den anschließenden Berichten der anwesenden KIV aus den einzelnen Kommunen wurde ersichtlich, dass die Einbindung in die Planungen der Gemeinden sehr unterschiedlich ist. Teilweise werden die KIV von Anfang an miteinbezogen, in anderen Fällen müssen sie im Nachhinein um Gehör kämpfen, da die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen im Alltag ansonsten oft übersehen werden. Themen sind dabei beispielsweise für Kinder mit Behinderungen geeignete Spielgeräte auf einem Spielplatz, rollstuhlgerechte Bodenbeläge auf öffentlichen Plätzen, taktile Leitsysteme für blinde Menschen oder auch einfach nur eine größere Schrift in Gemeindeblättern für sehbehinderte Bürger und Bürgerinnen. Die KIV wiesen dabei darauf hin, dass all diese Forderungen nicht nur Menschen mit Behinderungen zugutekommen, sondern in ganz vielen Fällen auch anderen Bevölkerungsgruppen wie beispielsweise Senioren und Seniorinnen, Kindern und Eltern mit Kinderwägen.
Hintergrund
Die kommunalen Inklusionsvermittler und Inklusionsvermittlerinnen (KIV) haben es sich zur Aufgabe gemacht, in ihren Kommunen das Thema Barrierefreiheit transparent zu machen und stehen als Ansprechpersonen zur Verfügung. Bei den Netzwerktreffen tauschen sich die KIV gegenseitig aus. Aktuell gibt es sieben Kommunale Inklusionsvermittler und Inklusionsvermittlerinnen, einen Inklusionsbeauftragten und eine Inklusionsbeauftragte, die im Landkreis Emmendingen insgesamt 15 der 24 Kommunen betreuen.