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Kritik nach Einführung des neuen Bus-Fahrplans im Bereich Elztal-Emmendingen-Freiburg
Erstelldatum06.09.2024
Für den Wegfall von Strecken gibt es gute Gründe, wie das Landratsamt erklärt. Es räumt aber auch Kommunikationsfehler im Vorfeld ein.
Eine Woche nach Inkrafttreten des neuen Fahrplans der Busverbindungen im Bereich Elztal – Emmendingen – Freiburg ist der nun in vielen Gemeinden eingeführte Halb-Stunden-Takt der Verbindungen gut angelaufen. Neben den vielen positiven Verbesserungen in dem neuen Linienkonzept (z.B. Halbstundentakt zwischen Waldkirch und Emmendingen, Optimierungen im Schülerverkehr, Expressbusse ins IG Nord von Freiburg) gab es jedoch auch Angebotsreduzierungen, was in den vergangenen Tagen zu Unzufriedenheit in der ein oder anderen Kommune geführt hat, vor allem in Waldkirch. Für den Wegfall der Strecken gibt es jedoch nachvollziehbare Gründe, wie das Amt für ÖPNV des Landratsamts Emmendingen erklärt. Zugleich bedauert das Landratsamt, dass im Vorfeld der Umstellungen nicht ausreichend mit der Stadt kommuniziert wurde und die Informationen über die neuen Verbindungen an die Bevölkerung zu spät erfolgt sind.
Im Zuge des Ausbaus der Elztalbahn hatte das Landratsamt beschlossen, dass der Landkreis den Zugverkehr zwischen Waldkirch und Bleibach auf einen Halbstundentakt ausdehnen möchte. Die dadurch entstehenden Kosten erstattet der Landkreis dem Land Baden-Württemberg als Aufgabenträger des Schienenverkehrs. Gleichzeitig wurde aber auch beschlossen, dass damit der Busverkehr zwischen Bleibach und Waldkirch-Bahnhof auf das notwendige Minimum im Schülerverkehr reduziert wird. Dieses Konzept wurde auch im Nahverkehrsplan so verankert, der im Kreistag einstimmig beschlossen wurde. Ebenfalls wurde im Nahverkehrsplan verankert, dass eine Bedienung von Stadtteilen keine Aufgabe des Regionalverkehrs, sondern der Städte beziehungsweise Gemeinden ist.
Mit Zugverkehr ausreichend an den ÖPNV angebunden
Dass keine Regionalbusse mehr ins Wohngebiet Ebertle im ÖPNV-Bereich der Stadt Waldkirch fahren, hat den Grund, dass der Ortsteil Kollnau aus regionaler Sicht mit einem Halbstundentakt, der zur Hälfte vom Landkreis bezahlt wird, im Zugverkehr ausreichend an den ÖPNV angebunden ist.
Mit der Einführung des neuen Zug-Angebots auf der Elztalbahn wurde der Zugverkehr zwischen Waldkirch und Bleibach verdoppelt. Dies ermöglicht bessere Anschlüsse auf die Züge in Bleibach. Gemäß den bisherigen Konzepten – zum Beispiel im Dreisamtal oder auch auf der Breisacher Bahn – wurden auch auf diesem Abschnitt der Elztalbahn die Busverkehre auf das Minimum, welches für den Schülerverkehr benötigt wird, reduziert. Dass der Bus noch so lange parallel zum Zug fuhr war systembedingt, da die frühere Linie 7201 die Züge Richtung Elzach nicht mehr erreicht hat und die Busse aus Emmendingen auch in Simonswald benötigt wurden. Durch die Fahrplanumstellungen können jetzt allerdings die Züge nach Bleibach und Elzach in Waldkich am Bahnhof aus Emmendingen erreicht werden und die Busse aus Furtwangen werden nun nach Elzach und weiter nach Haslach geschickt. Diese stehen somit auch nicht mehr für eine Fahrt nach Waldkirch zur Verfügung.
Das verbliebene Angebot auf dem Streckenabschnitt hat den Vorteil, dass die Busse nicht mehr im Takt fahren müssen und damit für viele Schülerinnen und Schüler die Reisezeiten zwischen Schule und zu Hause reduziert werden konnten.
Der Landkreis Emmendingen hat den Gemeinden Simonswald, Gutach und der Stadt Waldkirch jedoch angeboten, auf deren Kosten zusätzliche Fahrten zwischen Waldkirch und Bleibach zu bestellen.