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Für den Ernstfall vorbereitet: ASP-Zaunbauschulungen erfolgreich durchgeführt
Erstelldatum18.10.2024
Im Falle des Fundes eines mit der afrikanischen Schweinepest (ASP) infizierten Wildschweins müssen Zäune aufgestellt werden.
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist gegenwärtig auch in Baden-Württemberg präsent, am 09.08.2024 wurde im Rhein-Neckar-Kreis ein Wildschwein positiv auf die Seuche getestet. Eine der vielen Maßnahmen, die zur Bekämpfung der ASP im Wildschweinebestand getroffen werden sollte, ist der Bau von Elektrozäunen, um den Aktionsradius betroffener Wildschweine einzuschränken und so zu versuchen, die Verbreitung des Virus einzudämmen.
Um nach dem ASP-Ausbruch 2022 in einem Forchheimer Hausschweinbestand auch auf ein mögliches Einschleppen der Krankheit über ein Wildschwein in den Landkreis Emmendingen vorbereitet zu sein, haben die Untere Jagdbehörde und das Veterinäramt des Landkreises in den vergangenen Wochen mehrere ASP-Zaunbauschulungen für Bauhof-Mitarbeiter der Gemeinden, Forst-Revierleiter und Forstwirte veranstaltet. Insgesamt nahmen etwa 60 Personen teil.
Theoretischer und praktischer Teil
Am Mittwoch, 16. Oktober 2024 fand die vorerst letzte der drei Schulungen statt. Oberhalb von Winden trafen sich um die 20 Mitarbeitende von Bauhöfen und aus dem Forstbereich. Zuerst fand der theoretische Teil statt, Dr. Babette Bisang und Dr. Achim Laule vom Veterinäramt Emmendingen erklärten die Hintergründe der Afrikanischen Schweinepest. Wie sie übertragen wird, wie lange der Virus haltbar ist, wie er inaktiviert werden kann und was die Strategien der Seuchenbekämpfung sind. Auch auf die derzeitige ASP-Lage in Europa und die Gründe für den hohen Aufwand bei der Bekämpfung wurde eingegangen, ganz oben steht der Schutz der Hausschweinebestände, aber auch die Vermeidung von Handelsbeschränkungen spielt eine große Rolle. Für den Menschen und andere Tiere als Schweine besteht durch den Virus keine Gefahr.
Nach der Theorie folgte die Praxis, die Reinhard Müller, Leiter der Unteren Jagdbehörde des Landratsamts Emmendingen, anleitete. Er hatte die drei Schulungen zusammen mit dem Veterinäramt organisiert. Ein ca. 150 Meter langer Elektrozaun samt Durchgangstor wurde aufgebaut. 120 Kilometer dieses ein Meter hohen Zauns liegen in Sigmaringen bereit und stehen betroffenen Landkreisen im Ernstfall zur Verfügung. Ob der eintritt kann niemand vorhersagen. Aber durch die Zaunbauschulungen als eine von vielen Maßnahmen und Vorkehrungen sieht sich das Landratsamt zusammen mit den kommunalen Bauhöfen gut vorbereitet, um schnell reagieren zu können, falls im Landkreis tatsächlich erneut ein ASP-Ausbruch auftreten sollte.