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Kreistag: Einstimmige Resolution zur Rheintalbahn
Erstelldatum10.03.2025
Sechs Jahre soll die Rheintalbahn von 2036 bis 2041 zwischen Offenburg und Riegel gesperrt bleiben. Dagegen richtiet sich die Resolution des Kreistags.
Der Kreistag des Landkreises Emmendingen hat einstimmig eine Resolution zur Rheintalbahn verabschiedet. Sie hinterfragt die geplante sechsjährige Sperrung der bisherigen Strecke ab 2036 für den Bau von Überholgleisen und die damit verbundene Geschwindigkeit von 250 km/h, die durch den Deutschlandtakt erforderlich wird. Der Kreistag fordert in seiner Resolution eine Verkürzung der Streckensperrung und an der dann fertiggestellten neuen Bahntrasse an der Autobahn mehrerer Interimshalte einzurichten.
Sechs Jahre Sperrung der Bahnstrecke
Die Rheintalbahn soll ab 2036 zwischen Offenburg und Riegel sechs Jahre lang komplett gesperrt werden. Die Bahn will die bestehende Bahnstrecke in dieser Zeit umbauen und zwischen Orschweier und Kenzingen um zwei weitere Überholgleise ergänzen, damit schnelle ICE langsamere Nahverkehrszüge überholen können. Die Gleise sollen für den geplanten Deutschlandtakt für eine Geschwindigkeit von 250 km/h ausgebaut werden. Das Problem: Die Bahnhöfe Friesenheim, Lahr, Orschweier, Ringsheim, Herbolzheim und Kenzingen würden für die Bauzeit von mindestens sechs Jahren stillgelegt. Außerdem müssten 40 Brücken neu gebaut werden.
Kürzere Bauzeiten durch weniger Geschwindigkeit möglich?
Der Kreistag fordert in seiner Resolution den Bund außerdem auf, zu prüfen, ob eine Reduzierung der geplanten Geschwindigkeit von 250 km/h die Zeit der Vollsperrung verringert. Außerdem werden tägliche längere Bauzeiten, ein gut organisierter Schienenersatzverkehr und mindestens zwei oder gar drei Behelfsbahnhöfe (in Lahr, Herbolzheim, Kenzingen) an den neuen Gleisen an der Autobahn gefordert. Dabei sollen die Interessen von Pendlern und Schülern Vorrang haben.
Die Resolution im Wortlaut
Die Resolution ist im Worlaut hier (PDF-Dokument, 101,16 KB, 10.03.2025)zu lesen.
Zu Beginn der Kreistagssitzung hat Landrat Hanno Hurth an die Bedeutung der Resolution erinnert.
"Ist eine viele Jahre andauernde Vollsperrung ... gerechtfertigt, um am Oberrhein die angedachte Geschwindikeit von 250 km/h im Fernverkehr zur ermöglichen? Ist es gerechtfertigt, Milliarden für eine Geschwindigkeitserhöhung auszugeben und dabei die Vollsperrung einer Bahnstrecke für sechs Jahre in Kauf zu nehmen". Diese Fragen stellte Landrat Hanno Hurth in der Kreistagssitzung am Montag, 10. März 2025 in seiner Rede zur Resolution. Sie ist im Wortlaut hier (PDF-Dokument, 47,12 KB, 10.03.2025) zu lesen.
Die einstimmig verabschiedete Resolution wird jetzt an die Verkehrsminister von Bund und Land, an die Abgeordneten aus dem Wahlkreis und im Verkehrsausschuss des Bundestages sowie an die Deutsche Bahn und das Eisenbahnbundesamt geschickt.