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Nach Waldbrand am Kandel erneuter Hinweis auf die Gefahr durch extreme Trockenheit
Nachdem ein Waldbrand circa 200 Meter oberhalb der Langeckhütte am Kandel am gestrigen Montag einen Großeinsatz der Feuerwehren nötig gemacht hatte, möchte das Landratsamt Emmendingen noch einmal auf die derzeit im wahrsten Sinne des Wortes brenzlige Situation in der Natur hinweisen. „Die Bodenvegetation und die Streuauflage sind pulvertrocken. Der kleinste Funkten reicht derzeit aus, um große Waldbrände entstehen zu lassen“, erklärt Martin Schreiner, Dezernent am Landratsamt Emmendingen für den ländlichen Raum und das Forstamt. „Jetzt im Wald Feuer zu machen oder zu rauchen ist daher hoch riskant und zudem verboten. Das Forstamt hat vergangene Woche alle Grillstellen geschlossen. Viele umsichtige Bürger halten sich daran. Die Gemeinden und das Forstamt kontrollieren die Grillstellen und werden durchgreifen. Auch die Felder und Wiesen sind extrem trocken. Entsprechende Brände sind durch weggeworfene Zigarettenkippen jederzeit möglich. Es ist völlig unverständlich, dass derzeit einige Autofahrer immer noch Kippen aus dem Auto werfen.“
Nach Einschätzung des Forstamts ist es gestern nur durch den professionellen und schnellen Einsatz aller Rettungskräfte gelungen, ein weiteres Ausbreiten des Feuers am Kandel zu verhindern. Mehrere Feuerwehren aus der Umgebung hatten mit circa 100 Kräften und 30 Fahrzeugen das Feuer bekämpft, so dass es am Boden gehalten werden konnte und nicht in die Wipfel des Nadelholzbestands und die angrenzenden Waldbestände übergriff. Nachts wurde die Brandstelle mehrfach kontrolliert. „Das Löschen von Waldbränden ist eine sehr gefährliche Arbeit für die in der Regel im Ehrenamt tätigen Feuerwehrleute. Jeder kann mithelfen, dass die Feuerwehrleute nicht zum Waldbrand ausrücken müssen. Daher kein Feuer anmachen oder Rauchen“, bekräftigt Martin Schreiner noch einmal.
Auch Kreisbrandmeister Christian Leiberich betont den Ernst der Lage. „Der Brand am Kandel hat gezeigt, wie ausgetrocknet die Natur derzeit ist. Daher bitten wir alle Bürgerinnen und Bürger extrem vorsichtig zu sein und auf jegliches Feuer im und am Wald zu verzichten.“ Selbst beim Parken des Autos solle man aufpassen, dass das Fahrzeug nicht auf einem brennbaren Untergrund wie trockenem Gras stehe, da beispielsweise auch der heiße Katalysator des Autos einen Brand auslösen könne.
Info:
Das Landratsamt Emmendingen hat am 13. Juli 2022 mit einer Polizeiverordnung sämtliches Feuermachen im Wald und im Abstand von weniger als 100 Metern zum Wald bis auf weiteres untersagt. Dies betrifft insbesondere auch die öffentlichen Grillstellen im und am Wald. Das Landratsamt weist zusätzlich darauf hin, dass grundsätzlich in der Zeit vom 01. März bis 31. Oktober im Wald nicht geraucht werden darf. Die Polizeiverordnung zum Feuerverbot ist online einsehbar unter https://www.landkreis-emmendingen.de/aktuelles/bekanntmachungen