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Im Falle eines ASP-Ausbruchs
Fast auf den Tag genau ein Jahr nach Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Landkreis Emmendingen informierte das Veterinäramt in Zusammenarbeit mit dem Forstamt am vergangenen Samstag in einem Theorie- und einem Praxisteil die Kreisjägervereinigung über die richtige Vorgehensweise im Falle des Fundes eines verdächtigen Wildschwein-Kadavers.
Zu Beginn der Unterweisung berichteten Dr. Babette Bisang und Dr. Achim Laule vom Veterinäramt des Landratsamts Emmendingen über die derzeitige ASP-Verbreitung in Europa. Neben bekannten ASP-Gebieten, wie beispielsweise in Ost-Deutschland und Polen, seien in den vergangenen Wochen auch Fälle in Ligurien und Kalabrien festgestellt worden. Dadurch würde sich die Gefahr erhöhen, dass das ASP-Virus durch Menschen in den Landkreis eingetragen wird, die aus diesen Gebieten ein- oder durchreisen.
Des Weiteren wurde im Theorieteil den Anwesenden erklärt, wo sich erkrankte Wildschweine verstärkt aufhalten. Da sie starkes Fieber bekommen, sind sie vor allen in schattigem Gelände und in der Nähe von Wasser aufzufinden.
Detaillierte Infos erleichtern das Vorgehen
Beim Fund eines auffälligen toten Schweins gelte dann vor allem eins: Nicht anfassen und sofort das Veterinäramt benachrichtigen, da für die Bergung sehr spezielle Vorgaben zu beachten sind. Am besten sei es, wenn die Koordinaten der Fundstelle angegeben werden könnten, dazu das ungefähre Gewicht des Schweins. Falls möglich wäre es auch hilfreich, wenn Fotos des Tieres und der Fundstelle geschickt werden könnten.
Wie die Bergung des Tieres auszusehen hat, die im Ernstfall durch das Veterinäramt erfolgt, wurde wenig später bei der praktischen Übung im Staaatswald bei der Laberhütte oberhalb des Tennenbachtals vorgeführt. ForstBW hatte der Anfrage zur Nutzung der Fläche sofort zugestimmt, da die Wichtigkeit solcher Übungen bekannt ist. Alle Schritte, die zur Seuchenbekämpfung nach einem ASP-Fall erforderlich sind, wurden durchgespielt. Zunächst zeigte Petra Friedel mit ihrer zur ASP-Suche ausgebildeten Hündin Karo, wie die Suche abläuft. Innerhalb von wenigen Minuten hatte die Hundeführerin mit Karo ein großes Stück Wald abgesucht und einen am Vorabend speziell für diese Aufgabe in schwer zugänglichem Gelände abgelegten Wildschweinkadaver gefunden.
ASP-Virus ist hochansteckend
Bei der folgenden Bergung des Kadavers wurden spezielle hygienische Vorgaben umgesetzt, vom Anlegen der Schutzkleidung über die Desinfektion bis hin zum Abtransport. Die große Vorsicht ist deshalb geboten, da das ASP-Virus über ein Jahr lang hochansteckend bleibt und leicht weitergegeben werden kann. Es können nur Schweine von dem ASP-Virus befallen werden, was immer zum Tod des Tieres führt. Das Ziel solcher Übungen ist daher, einen Eintrag in den Hausschweine-Bestand unter allen Umständen zu vermeiden.
Weitere Infos
Auf der Homepage des MLR finden sich weitere Hinweise/Informationen zur Afrikanischen Schweinepest: https://mlr-bw.de/asp
Info:
Der Landkreis Emmendingen hat bereits reale Erfahrung mit der Afrikanischen Schweinepest: Er war als erster Landkreis in Baden-Württemberg im Mai 2022 von einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest auf einem Hof in Forchheim betroffen.