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Der Tag, an dem die Berliner Mauer fiel
Die meisten Menschen wissen noch, was sie am 9. November 1989 gemacht haben. Es war der Abend, an dem die Mauer in Berlin gefallen ist. Auch Uta Windisch und Johannes Schädlich aus dem Erzgebirgskreis in Sachsen können sich noch gut an diesen historischen Tag erinnern: Auf Einladung des Landkreises Emmendingen berichten sie als Zeitzeugen am Donnerstag, 7. November 2019 um 18:30 Uhr im „Haus am Festplatz“ des Landratsamtes in Emmendingen (Schwarzwaldstraße 4), wie sie in ihren Heimatorten in der DDR die politischen Ereignisse im Sommer und Herbst 1989 und schließlich den Tag des Mauerfalls erlebt haben.
Seit 1990 unterhält der Landkreis Emmendingen eine Partnerschaft mit dem Landkreis Annaberg. Er wurde bei einer Kreisreform vor rund zehn Jahren in den Erzgebirgskreis intergiert, der zwischen Chemnitz und der Grenze zu Tschechien liegt. Die beiden Zeitzeugen freuen sich darauf, 30 Jahre nach dem Mauerfall bei der Veranstaltung in Emmendingen im Gespräch über den Alltag in der DDR und die Zeit der friedlichen Revolution zu berichten.
Uta Windisch durfte nicht aufs Gymnasium weil sie die DDR-Jugendweihe abgelehnt hatte. Sie arbeitete als EDV-Systemanalytikerin. Über die Bürgerbewegung kam sie 1989 zur Politik und war von 1994 bis 2014 auch Landtagsabgeordnete in Sachsen. Johannes Schädlich lernte Werkzeugmacher. Da er als Jugendlicher nicht bei den Pionieren und auch nicht in der FDJ-Jugendorganisation war, wurde ihm mehrfach das ersehnte Maschinenbaustudium verwehrt. Er studierte deshalb Theologie und wurde Pfarrer und später Dekan der evangelischen Kirche. Während des Demokratisierungsprozesses 1989 leitete er einen „Runden Tisch“. Die beiden Zeitzeugen sind heute Mitglieder des Kreistages im Erzgebirgskreis.
Die Bevölkerung ist zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
Plakat zur Veranstaltung (PDF-Datei)
Ausstellung - "Von der friedlichen Revolution zur deutschen Einheit
An diesem Abend wird im Foyer im „Haus am Festplatz“ auch die Ausstellung „Von der friedlichen Revolution zur deutschen Einheit“ eröffnet. Sie erinnert mit vielen bekannten historischen Fotos an die Ereignisse, die zur Wende in DDR mit dem Mauerfall am 9. November 1989 und schließlich zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 führten. Die Wanderausstellung wurde von der Bundesstiftung Aufarbeitung und dem Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer konzipiert. Sie ist vom 8. bis 22. November 2019 während der üblichen Öffnungszeiten des Landratsamtes zu sehen.
Kreisjahrbuch zum Thema Friedliche Revolution
Gerhard A. Auer - ehemaliger Kreisarchivar des Landkreises Emmendingen - hat 2014 unter dem Titel "Was bei uns die friedliche Revolution genannt wird" ein Kreisjahrbuch herausgegeben. Dar Jahrbuch enthält 26 Interviews von Zeitzeugen aus dem Erzgebirgskreis und dem Landkreis Emmendingen.
Das Jahrbuch ist im Buchhandel zum Preis von 19,80 Euro erhältlich.