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Eine Stele mit den Wappen verewigt die Partnerschaft
Mit einem Festakt in der Emmendinger Steinhalle feierte der Landkreis Emmendingen vor 30 Jahren am 3. Oktober 1990 die Wiedervereinigung. Seither bestehen Kontakte ins Erzgebirge zum Landkreis Annaberg in Sachsen, der seit einer Kreisreform im Jahr 2008 mit drei weiteren Landkreisen zum Erzgebirgskreis wurde.
Im Vorfeld des 30-jährigen Jubiläums der Deutschen Einheit weilte eine Delegation aus Emmendingen mit Landrat Hanno Hurth und den Kreistagsfraktionssprechern Pia Lach (SPD), Barbara Schuler (Bündnis 90/Die Grünen) und Hans Lösslin (SPD) sowie Pressesprecher Ulrich Spitzmüller im Erzgebirge.
Nach dem Mauerfall von 1989 und der sogenannten „Wende“ in der DDR unterstützte der Landkreis Emmendingen den Landkreis Annaberg beim Aufbau einer demokratischen Verwaltung. Fachleute aus dem Emmendinger Landratsamt verbrachten einige Wochen im Erzgebirge, der Landkreis bot zudem jungen Menschen aus dem Osten eine Verwaltungsausbildung im Westen an. Die Kontakte bestanden nach den Anfangsjahren weiter fort und wurden ab 2008 von Frank Vogel, dem Landrat des neugeschaffenen Erzgebirgskreises, intensiviert. Er hat seither mehrfach die Partner aus den früheren Landkreisen zu Partnerschafstreffen eingeladen – neben den Badenern sind das drei Landkreise aus Franken. Die Gäste aus Baden und Franken waren unter den 350 Gästen beim jährlichen Sommer-Empfang der Wirtschaftsförderung des Erzgebirges. Ein Flugzeug-Hangar auf einem Verkehrslandeplatz war hierzu zu einer Event-Location ausgestattet worden – ein bewusster Beitrag, um die wegen Corona notleidende Veranstaltungsbranche zu unterstützen, wie Landrat Frank Vogel betonte. „Die Städte und Dörfer im Erzgebirge haben sich gut entwickelt“, zog er ein positives Fazit und begrüßte besonders die Delegationen aus den Partnerlandkreisen. „Diese gelebten Partnerschaften stehen beispielhaft für 30 Jahre Deutsche Einheit, daraus sind inzwischen Freundschaften geworden“. Höhepunkt des Abends war der Auftritt einer Band, die 30 Jahre DDR-Rockmusik Revue passieren ließ und dabei von der Erzgebirgischen Philharmonie Aue begleitet wurden. Träger des Orchesters ist der Erzgebirgskreis. Er ist auch der einzige deutsche Landkreis, der Eigentümer eines Fußballstadions mit Zweitligafußball ist, wie die Verantwortlichen bei einer Führung im Stadion des Traditionsvereins FC Erzgebirge in Aue nicht ohne Stolz mitteilten. Zwischen 2015 und 2018 wurde die alte Arena für 20 Millionen Euro zu einem modernen Fußballstadion für 16.000 Fans umgebaut. Hätte sich der Erzgebirgskreis nicht engagiert, wäre dies das Aus für den Fußballverein gewesen – heute ist Erzgebirge Aue, ähnlich wie der SC Freiburg, weitaus mehr als nur „das“ sportliche Aushängeschild der Region und bundesweiter Werbeträger für das Erzgebirge.
Als Beispiel für eine gelungene städtebauliche Sanierung besichtigten die Delegationen aus den Partnerlandkreisen auch die historische Bergstadt Schwarzenberg mit ihrem imposanten Schloss und einer schmucken Altstadt, die jedes Jahr in der Adventszeit Schauplatz für einen der schönsten Weihnachtsmärkte im Erzgebirge ist. Wegen der Corona-Pandemie entwickeln die Tourismusmanager und Stadtverwaltungen derzeit unter Hochdruck Hygienekonzepte, um die für den Tourismus wichtigen Weihnachtsmärkte in irgendeiner Form abhalten zu können.
Sie sind im Dezember auch Ziel von Busunternehmen aus dem Landkreis Emmendingen, zum Beispiel in die Kreisstadt Annaberg-Buchholz: Dort steht seit dem jüngsten Partnerschaftstreffen auf einem Sockel vor dem Landratsamt jetzt eine mannshohe Stele. Sie ist als Gastgeschenk der vier Partnerlandkreise mit den Landkreis-Wappen von Emmendingen, Ansbach, Nürnberger Land sowie Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim geschmückt und trägt passend zu 30 Jahren Wiedervereinigung den Schriftzug: „Partner in Einigkeit und Recht und Freiheit“.
Daten und Fakten zum Partnerlandkreis
Der Erzgebirgskreis auf einen Blick (PDF-Datei) im Vergleich zum Landkreis Emmendingen