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Erste Flüchtlinge in Weisweiler Leichtbauhalle
Erstelldatum27.01.2016
Die Leichtbauhalle im Weisweiler Gewerbegebiet ist für die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet: Am Donnerstag, 28. Januar 2016 ziehen dort die ersten 34 Flüchtlinge, allesamt alleinstehende Männer, ein.
Die Leichtbauhalle im Weisweiler Gewerbegebiet ist für die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet: Am Donnerstag, 28. Januar 2016 ziehen dort die ersten 34 Flüchtlinge, allesamt alleinstehende Männe, ein. Sie stammen aus Afghanistan (18 Personen), dem Irak (11 Personen), aus Pakistan (drei Personen) sowie je ein Flüchtling aus Palästina und Syrien. Der Weisweiler Helferkreis und die Gemeinde Weisweil werden sie am Tag ihrer Ankunft mit einem warmen Essen begrüßen.
In der geräumigen Halle ist auf insgesamt 600 Quadratmetern Platz für bis zu 60 Flüchtlinge, die in den folgenden Wochen nach und nach in Weisweil aufgenommen werden. Sie bleiben dort vorerst für einige Monate, bis sie in andere Unterkünfte verlegt werden. Die Halle ist vom Landkreis Emmendingen für rund ein Jahr gemietet.
Die zeltähnliche Halle, die seit November im Gewerbegebiet entstand, wurde in Parzellen mit Stockbetten für jeweils sechs Personen unterteilt. Je zwei Flüchtlinge teilen sich einen Spind. Im Außenbereich stehen insgesamt sieben Container mit den sanitären Anlagen (12 Duschen und Toiletten), Kochgelegenheiten sowie einem Bürocontainer, den sich die Sozialbetreuer und die Mitarbeiter des Landratsamtes Emmendingen teilen. Die Flüchtlinge versorgen sich selbst. Ihre Lebensmittel können sie in Kühlschränken in der Halle verstauen und an Elektroherden im Kochcontainer ihre Mahlzeiten zubereiten. Außerdem stehen Waschmaschinen für die Wäsche der Kleidung bereit. Als Speisesaal dient ein abgetrennter Bereich in der Leichtbauhalle. Einkaufsmöglichkeiten bestehen in fußläufiger Entfernung im Ortskern von Weisweil.
Die Halle, die mit einem isolierenden Zeltdach und einem Holzboden versehen ist, wird durch eine mobile Heizanlage gewärmt: Ein Gebläse verteilt dabei warme Luft über eine schlauchähnliche Röhre in der ganzen Halle.
Sozialarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes kümmern sich um die Flüchtlinge, diese Aufgabe übernimmt Michael Meyer. ein Sicherheitsdienst ist regelmäßig vor Ort. Außerdem bezieht mit Tizian Bußhardt ein Mitarbeiter der Aufnahmebehörde des Landratsamtes einen Container vor der Halle, um ebenfalls als Ansprechpartner zu bestimmten Zeiten vor Ort zu sein. Die Sozialarbeiter vermitteln auch die Sprachkurse für die Flüchtlinge.
Der Weisweiler Bürgermeister Michael Baumann berichtete, dass sich bereits im Vorfeld der Ankunft der Flüchtlinge Weisweil ein Helferkreis mit rund 40 Personen gebildet hat, um die Flüchtlinge zu unterstützen und im Alltag zu begleiten.
Für Weisweil sind es nicht die ersten Flüchtlinge. In einem Haus in der Ortsmitte der 2.000-Einwohner-Gemeinde sind schon längere Zeit zehn Asylbewerber untergebracht, so dass demnächst insgesamt 70 Flüchtlinge in der Rheingemeinde leben werden.
Die Leichtbauhalle ist die inzwischen vierte Halle, in der Flüchtlinge zuerst untergebracht werden: Bereits seit Oktober ist die Turnhalle des Berufsschulzentrums in Waldkirch Unterkunft für rund 50 Flüchtlinge, in der Emmendinger Sporthalle des Berufsschulzentrums leben seit Mitte Dezember derzeit rund 100 Personen, in der Herbolzheimer Greschbachhalle sind ebenfalls rund 100 Personen untergebracht. Die exakt gleiche Halle, die jetzt im Gewerbegebiet Weisweil steht, wird derzeit auch in Denzlingen für die Aufnahme von 60 Flüchtlingen errichtet und im Februar bezugsbereit sein. Zu den fünf Hallen kommen im ganzen Landkreis noch weitere 70 Unterkünfte wie Wohnhäuser, Wohnungen oder Gaststätten hinzu, in denen der Landkreis Emmendingen die vom Land nach einem festen Schlüssel (1,84 Prozent der Flüchtlinge in Baden-Württemberg) zugewiesenen Flüchtlinge für die Dauer ihres Asylverfahrens unterbringt.
Inzwischen kommt jeder zweite im Landkreis Emmendingen aufgenommene Flüchtling aus Syrien: 48 Prozent stammen aus diesem Bürgerkriegsland, 14 Prozent kommen aus dem Irak sowie acht Prozent aus Afghanistan.