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Snookerspiel als Mittel der Gewalt- und Suchtprävention
Erstelldatum25.10.2016
Über elf Jahre ist es her, dass Walter Roth von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Freiburg bei einer Drogeninformationsveranstaltung die Idee zum Projekt „Fifteen Reds“ hatte. Damals war Walter Roth verantwortlich für Präventionsarbeit im Landkreis Emmendingen: „Mein Ziel war, die junge Zielgruppe über die Eigenschaften des Snooker zu erreichen, ihnen die Regeln der Profis, Ruhe und Konzentration beizubringen und damit die sozialen Kompetenzen der jungen Menschen zu stärken.
Über elf Jahre ist es her, dass Walter Roth von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Freiburg bei einer Drogeninformationsveranstaltung die Idee zum Projekt „Fifteen Reds“ hatte. Damals war Walter Roth verantwortlich für Präventionsarbeit im Landkreis Emmendingen: „Mein Ziel war, die junge Zielgruppe über die Eigenschaften des Snooker zu erreichen, ihnen die Regeln der Profis, Ruhe und Konzentration beizubringen und damit die sozialen Kompetenzen der jungen Menschen zu stärken. Snooker spricht Gehirn, Körper und Geist an.“ Snooker ist eine Billardvariante, dessen Spielprinzip darin besteht, 15 rote Bälle („Fifteen Reds“) und sechs andersfarbige Bälle mit dem weißen Spielball nach bestimmten Regeln in die Taschen des Snookertisches zu versenken. Dem Spiel wird eine besondere Fairness und Korrektheit zugeschrieben, so zeigen Spieler ihre eigenen Fouls an. Die Idee von Walther Roth zu einem sporttherapeutischen Projekt wurde zügig zusammen mit weiteren 20 Partnern umgesetzt: Unter der Verantwortung der Stadt Herbolzheim, der Polizeidirektion Emmendingen und des Fördervereins Sicherer Landkreis wurde ein Verwaltungsgebäude in der Kanaustraße 11 in Herbolzheim saniert, in dem dann im März 2006 in Herbolzheim die Begegnungsstätte und das Projektzentrum „Fifteen Reds“ eröffnet wurde. Zuvor besuchte Walther Roth persönlich die Snookerakademie in Oberhausen, um sich von Profis die Regeln und das Knowhow zum Snooker-Sport erklären und beibringen zu lassen.
Seitdem kamen viele Schulen aus Herbolzheim und Umgebung und die Teilnehmer des Beschäftigungsprojektes elrec-kombeg für langzeitarbeitslose junge Menschen in das Präventionshaus. Der Einstieg findet über das Snooker-Spiel statt, die gelernten Regeln und Erfahrungen werden anschließend bei Vorträgen und Gesprächsrunden vertieft. In den ersten Jahren fanden wöchentlich mehrere Präventionsveranstaltungen zu unterschiedlichen Fachthemen wie Gewalt, Mediengefahren, Eigentumsdelikte sowie Drogen- und Alkoholdelikte statt. „Die hohe Zahl an Veranstaltungen konnte nur durch einen großen Personaleinsatz der Polizeidienststellen und auch der beteiligten Schulen erreicht werden“, lobte Landrat Hanno Hurth im Rahmen einer Feierstunde zum 10jährigen Jubiläum die beteiligten Akteure und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement.
Aktuell nutzen vor allem Schulen aus Herbolzheim und Umgehung sowie die Suchtberatungsstelle, Jugendpflege und die Bundespolizei die Räumlichkeiten für Präventionsangebote. Das von Jugendlichen und Lehrern gerne besuchte Präventionshaus „Fifteen Reds“ hat nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal: „Fairness, Selbstbeherrschung, Geduld und Respekt, diese Eigenschaften sind auch in der Gewalt- und Suchprävention gefragt“, erläutert Hanno Hurth und wünschte dem Projekt auch für die Zukunft weiterhin viel Erfolg. Die Jugendlichen sollen die Gefahren erkennen, aus denen Straftaten entstehen. Beim Snooker-Spiel lernen sie nach Regeln zu spielen, sie dürfen Fehler machen, aus denen sie lernen können. Sie lernen auch mit Niederlagen umzugehen – auch für das reale Leben.