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Telekom startet Bauarbeiten für schnelles Internet in Waldkirch
Erstelldatum30.05.2017
Die Telekom hat mit dem Ausbau des Breitbandnetzes in Waldkirch begonnen. Das schnelle Internet soll im Januar 2018 zur Verfügung stehen.
Der Netzausbau im Landkreis Emmendingen geht weiter mit Riesenschritten voran. In Waldkirch haben bereits die Bauarbeiten für eine weitere Auffahrt auf die kreisweite Datenautobahn begonnen. Dazu erfolgte am Dienstag, 30. Mai 2017 der offizielle Start. Waldkirch gehört zum sechsten von insgesamt sieben Ausbaugebieten im Kreis. Die Menschen in den ersten beiden Gebieten, dazu zählen Kenzingen und Simonswald, können bereits mit hohem Tempo surfen. In weniger als elf Monaten ist dann der gesamte Kreis schnell.
„Wir sehen bereits das Ziel“, freute sich Landrat Hanno Hurth. Beim offiziellen Spatenstich in Waldkirch sprach er von einer wichtigen Weichenstellung für die Zukunft. „Das Anliegen des Landkreises Emmendingen ist es, in allen Städten und Gemeinden die gleichen Voraussetzungen bei der Verfügbarkeit schneller Internetanschlüsse zu schaffen. Daher investiert der Landkreis mit den beteiligten Kommunen und mit Unterstützung von Bund und Land einen Betrag von 7,91 Millionen Euro, um auch die Bereiche auszubauen, die von der Deutschen Telekom nicht wirtschaftlich auszubauen wären“, sagte Hurth.
„Hierbei beteiligt sich die Stadt Waldkirch mit etwa 50.000 Euro“, erläuterte der Waldkircher Oberbürgermeister Roman Götzmann, der sich freut, dass der Glasfaserausbau im geförderten Bereich jetzt kommt.
Auch in Waldkirch wird das neue Netz bereits bei dessen Start im Januar 2018 so leistungsstark sein, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich sind. So werden das Streamen von Musik und Videos oder das Speichern in der Cloud bequemer. Das maximale Tempo beim Herunterladen steigt auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) und beim Hochladen auf bis zu 40 MBit/s. „Um das hohe Tempo zu erreichen, werden in Waldkirch rund 16 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und 32 hochmoderne Straßenverteiler, sogenannte Multifunktionsgehäuse (MFG), aufgestellt“, sagte Martin Stiebitz, Telekom-Projektleiter für den Landkreisausbau in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Damit stellt die Telekom die Weichen für die Zukunft auf freie Fahrt. Alle Multifunktionsgehäuse werden bereits mit der neuen Vectoring-Technik ausgerüstet. Liegen letzte regulatorischen Entscheidungen vor, könnten sich überall die Bandbreiten auf bis zu 100 MBit verdoppeln. Nötig dafür ist noch eine Entscheidung der EU, die den Einsatz dieser Vectoring-Technik in Gebieten zulässt, in denen der Ausbau mit öffentlichen Mitteln gefördert wurde.
Laut Martin Stiebitz wird bereits in den kommenden Jahren durch Super-Vectoring die Geschwindigkeit beim Herunterladen auf 250 MBit/s und beim Heraufladen auf 50 MBit/s steigern. In Kombination mit dem Mobilfunk sind mit der Hybrid-Technik dann sogar Bandbreiten bis 550 Mbit/s möglich. Und sollte in Zukunft die Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen bis in die Haushalte weiter ansteigen, will die Telekom die restlichen Kupferstrecken vom Straßenverteiler bis ins Haus des Kunden ebenfalls austauschen – die Wirtschaftlichkeit vorausgesetzt.
Der Ausbau des Breitbandnetzes erfolgt in sieben Stufen. Im ersten und zweiten Bauabschnitt (Kenzingen, Simonswald) stehen die schnellen Anschlüsse bereits zur Verfügung und werden rege gebucht. Im Ausbaugebiet drei (Biederbach, Elzach, Gutach, Winden) müssen sich die Menschen nur noch bis Anfang Juli gedulden. Dann sind auch hier die neuen Anschlüsse buchbar. Im Ausbaugebiet vier (aktuell Freiamt) laufen letzte Tiefbauarbeiten, das Aufstellen der Multifunktionsgehäuse und der Einbau der Systemtechnik auf Hochtouren. In Herbolzheim und Weisweil (Ausbaugebiet 5) nimmt der Ausbau in den nächsten Tagen Fahrt auf. Im Ausbaugebiet 7 (Endingen, Forchheim, Riegel, Sasbach und Wyhl) hat der Ausbau in Teilgebieten auch schon begonnen. Wegen des Neubaus der Kaiserstuhlbahn und naturschutzrechtlicher wie landwirtschaftlicher Erfordernisse hat die Telekom hier den Start vorgezogen.
Im Rahmen ihres Eigenausbaus sowie dem Partnerschaftsmodell mit dem Kreis wird die Telekom im Landkreis insgesamt rund 306 Kilometer Glasfaserkabel bis zu rund 270 neuen und hochmodernen Verteilerkästen in den Straßen der einzelnen Kommunen verlegen.
Der Landkreis Emmendingen zählt mit dem Abschluss der Arbeiten im März 2018 damit zu den ersten Landkreisen in Baden-Württemberg, die nahezu flächendeckend mit schnellem Internet versorgt sind.