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"Woche der Ausbildung" mit Firmenbesuch in Wyhl
Erstelldatum04.04.2017
Die Situation der Unternehmen auf dem Ausbildungsmarkt hat sich im Landkreis Emmendingen weiter angespannt. Einem gewachsenen Angebot an betrieblichen Ausbildungsplätzen stehen immer weniger Bewerber gegenüber.
Die Situation der Unternehmen auf dem Ausbildungsmarkt hat sich im Landkreis Emmendingen weiter angespannt. Einem gewachsenen Angebot an betrieblichen Ausbildungsplätzen stehen immer weniger Bewerber gegenüber. Dazu kommt, dass deren Überlegungen oft auf mehrere Alternativen abzielen: höherer Bildungsabschluss, schulische Berufsausbildung, Studium, Freiwilligendienste, Auslandsaufenthalte, Erwerbstätigkeit. Am Ende fällt nicht jede Entscheidung auf eine Ausbildung. Der fehlende Fachkräftenachwuchs ist schon jetzt eine ernste Bewährungsprobe für die Betriebe im Landkreis. Und sie wird es voraussichtlich noch eine Weile bleiben.
Das mittelständische Unternehmen BELLE AG in Wyhl weiß um die Bedeutung der Dualen Ausbildung. Von daher setzt das junge Unternehmen von Anfang an auf eine hohe Ausbildungsquote. 1995 als Ein-Mann-Betrieb von Benedikt Belle gegründet, beschäftigt der Spezialist für Stahlbau, Blechbearbeitung und Balkonbau heute 65 Mitarbeiter, darunter 15 Auszubildende. Mit einer Ausbildungsquote von über 20 Prozent sichert sich das Unternehmen langfristig seinen Bedarf an qualifiziertem Personal und damit auch seine Marktführerschaft in der Branche. Zum Vergleich: die Ausbildungsquote vergleichbarer Unternehmen liegt deutschlandweit bei 5,5 Prozent. Ausgebildet wird in den Berufen Konstruktionsmechaniker, Technischer Systemplaner und Industriekaumann.
Um die hohe Ausbildungsquote zu halten, bedarf es immer wieder neuer, kreativer Ideen und Aktivitäten, damit Mädchen und Jungen aus der Region für eine betriebliche Ausbildung interessiert werden können. Welche das sind oder in Zukunft sein könnten, darüber diskutierten am frühen Nachmittag auf Einladung von Geschäftsführer Benedikt Belle, Landrat Hanno Hurth, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Christian Ramm, der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Emmendingen mbH, Thorsten Kille, und der Bürgermeister der Gemeinde Wyhl, Ferdinand Burger.
Geschäftsführer Benedikt Belle betonte, dass Werbung um Auszubildende unerlässlich sei, weshalb sich die BELLE AG auf Job-Start-Börsen, in Vereinen und in der Ausbildungsstiftung engagiere. „Wir bilden aus. Damit legen wir den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft“, machte er deutlich.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Christian Ramm, sagte: „Es ist wichtig, herauszufinden, wie Jugendliche heute ticken. Man findet leichter Zugang zu ihnen und kann sie besser einschätzen. Ich bin selbst immer wieder überrascht, zu welchen beruflichen Leistungen junge Menschen fähig sind, die auf den ersten Blick nicht zu überzeugen wussten. Und ich freue mich jedes Mal, wenn Ausbildungsbetriebe trotz der Vorbehalte die <> und dafür am Ende mit einer guten Nachwuchskraft belohnt werden“.
Landrat Hanno Hurth appellierte an die Ausbildungsbetriebe, allen Jugendlichen eine Chance zu geben. „Um Schüler, die während der Ausbildung Schwierigkeiten haben, zu stärken, gibt es Projekte wie die ausbildungsbegleitenden Hilfen und die assistierte Ausbildung“. Er lobte den hohen Migrationshintergrund der Belle AG mit etwa 25 Prozent der Beschäftigten aus zehn Nationen.
Weitere Informationen:
Arbeitgeber, die Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf eine Chance geben oder erfahren möchten, welche Fördermöglichkeiten dazu bestehen, können unter der Rufnummer 0800 4 5555 20 gezielt darauf Antworten erhalten. Unter derselben Rufnummer können Betriebe der Agentur für Arbeit Freiburg noch zu besetzende Ausbildungsstellen für den kommenden Herbst oder für das anschließende Ausbildungsjahr melden.
Jugendliche, die zum Herbst noch eine Ausbildung suchen, können sich unter der Rufnummer 0800 4 5555 00 als Bewerber registrieren lassen. Die Chancen auf eine Ausbildung sind günstig. In vielen Berufen sind noch zahlreiche Ausbildungsstellen unbesetzt.
Die Agentur für Arbeit Freiburg wirbt bei Arbeitgebern, Bewerbern möglichst frühzeitig Klarheit über den Stand ihrer Bewerbung zu geben. Damit sichern sich Betriebe die Auszubildenden, die am besten passen, und geben anderen Jugendlichen die Chance, ihren Bewerbungsprozess zielgerichtet fortzusetzen. Ein ähnlicher Appell richtet sich an die Jugendlichen. Aus Gründen der Fairness gegenüber anderen Jugendlichen und gegenüber den Betrieben sollten sie keine Ausbildungsplätze durch Mehrfachzusagen blockieren.