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Vorsicht beim Aufarbeiten von Sturmholz: Sicherheit geht vor!
Erstelldatum18.01.2018
Die Stürme "Burglind" und "Friederike" haben auch im Landkreis Emmendingen ihre Spuren hinterlassen. Das Kreisforstamt rät dringend, bei der Aufarbeitung von Sturmholz die Sicherheit zu beachten.
Der Landkreis Emmendingen scheint beim Orkan „Friederike“ nach einer ersten Einschätzung glimpflich davongekommen zu sein. Die Straße auf den Kandel, die vorsorglich gesperrt worden war, konnte am Freitagmorgen von der Waldkircher Seite aus wieder freigegeben werden. Bei der Kontrolle am Freitagmorgen mussten von der Straßenmeisterei nur Äste, jedoch keine ganzen Bäume von der Fahrbahn entfernt werden.
Auch wenn viele Waldbestände noch nicht zugänglich sind, geht das Kreisforstamt davon aus, dass die Schäden geringer sind als beim Sturm „Burglind“ Anfang Januar, beim dem im ganzen Landkreis rund 10.000 Festmeter Sturmholz angefallen sind. Bei einem Jahreseinschlag von ca. 170.000 Festmeter im Landkreis hält sich der Schaden durch die bisher stärksten Stürme dieses Winters somit nach einer ersten Übersicht des Kreisforstamts in Grenzen.
Schwerpunkte waren wiederum die Hochlagen des Elz- und Simonswäldertales. Auch wenn inzwischen die Ruhe nach dem Sturm eingekehrt ist, bittet das Kreisforstamt aus Sicherheitsgründen darum, auf Spaziergänge im Wald in den nächsten Tagen noch zu verzichten: Beim Sturm angeschobene Bäume können jederzeit umfallen und in den Kronen der Bäume hängt loses Astmaterial, das sich jederzeit lösen kann.
Bei der Aufarbeitung des Sturmholzes bittet das Kreisforstamt um erhöhte Aufmerksamkeit und unbedingte Einhaltung der Sicherheitsvorschriften.
Um Käferschäden im Frühjahr zu vermeiden, muss vor allem das geworfene Nadelholz jetzt in den Wintermonaten aufgearbeitet werden. Dabei ist allerdings höchste Vorsicht geboten. Generell muss man davon ausgehen, dass Sturmholz unter Spannung steht - zum Beispiel wenn sich einzelne Bäume an benachbarte Bäume angelehnt haben. Diese sogenannten „Hänger“ müssen zuerst vollends zu Fall gebracht werden, im Regelfall mit Unterstützung durch den richtig und sicher positionierten Seilschlepper.
Ebenfalls besonders gefährlich ist das Abtrennen von Baumstämmen vom geworfenen Wurzelteller. Dies gelingt nur sicher mit einer Sägetechnik, die Spannungen im Baum berücksichtigt und das unkontrollierte und höchst gefährliche Aufreißen der Bäume verhindert. Auch hier ist der fachgerechte Einsatz des Forstschleppers notwendig, bis hin zur Sicherung der Wurzelstöcke. Ausdrücklich verweist das Kreisforstamt auf das Merkheft der Unfallkassen „Gewusst wie – Windwurfaufarbeitung, Wegweiser für den geschulten Anwender“. Dieses Merkheft kann beim Forstrevierleiter bestellt werden.
Generell gilt bei der Aufarbeitung von Sturmholz: Sicherheit geht vor Holzertrag und Zeitdruck ist nicht gegeben. Im Zweifelsfall sollte bei schwierigen Situationen lieber ein Forst-Unternehmer eingesetzt werden. Auch hier hilft der Forstrevierleiter bei der Vermittlung.
Und noch ein Tipp zum Schluss: Kalamitätsholz muss vorab mit dem entsprechenden Formular beim Finanzamt angemeldet werden, um den reduzierten Steuersatzes zu erhalten.
Weitere Informationen erteilen dasKreisforstamtdes Landratsamtes und die Revierförster.