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Im Kreistag und den Gemeinderäten sitzen jetzt mehr Frauen
Erstelldatum23.07.2019
Es geht voran, die Frauen holen in den Gemeinderäten und im Kreistag auf. Das zeigt nicht nur die Statistik, sondern auch der Blick in die neuen Gremien.
Es geht voran, die Frauen holen in den Gemeinderäten und im Kreistag nach der Kommunalwahl vom Mai auf. Das zeigen nicht nur die Zahlen in der Statistik, sondern vor allem auch der Blick in die Runde, wenn die neuen Gemeinderatsgremien derzeit erstmals zusammenkommen. Schon vier Kommunen - Gutach, Endingen, Vörstetten und Weisweil – haben im Gemeinderat einen Frauenanteil von über 40 Prozent. An den Ratstischen in den 24 Städten und Gemeinden des Landkreises Emmendingen sind es unter den insgesamt 373 Gemeinde- und Stadträten genau 113 Frauen, die mitdiskutieren und mitentscheiden, wie hoch die Abwassergebühren sind, wer den Bauauftrag erhält oder was im Haushalt wofür ausgegeben werden soll. Der Frauenanteil liegt damit kreisweit bei 30 Prozent – das sind fünf Prozent mehr als bisher.
Zehn Frauen im Kreistag
Auch im Kreistag geht’s langsam bergauf. Das neue Gremium hat seine erste Sitzung bereits absolviert – mit mehr Frauen als jemals zuvor. Zehn Frauen setzen sich dort im 53-köpfigen Gremium künftig für die Menschen im Landkreis ein, zwei mehr als bisher. Die Frauenquote im Kreistag liegt damit bei 19 Prozent – bisher waren es 15 Prozent. „Das ist ein kleiner, aber bedeutender Fortschritt“, freut sich Yvonne Baum, die Gleichstellungsbeauftragte des Landratsamtes Emmendingen, „denn jede Frau im Kreistag bringt uns der Geschlechterparität einen Schritt näher.“
Gutacher Gemeinderat besteht zu 50 Prozent aus Frauen
Richtig Grund zur Freude dürfte sie beim Blick auf die künftige Zusammensetzung des Gutacher Gemeinderats haben. Denn dort besteht das Gremium nach der Kommunalwahl zur Hälfte aus Frauen und Männern: Sieben Frauen und sieben Männer machen dort jetzt Politik für die Gemeinde, das ist eine satte Frauenquote von 50 Prozent. Auch der neue Endinger Bürgermeister Tobias Metz kann auf mehr weibliche Ratsmitglieder schauen, wenn er am Ratstisch in die Runde blickt: 11 Frauen und 14 Männer sitzen dort im Stadtrat, das entspricht einer Quote von 44 Prozent. Auch in Vörstetten und Weisweil liegt die Frauenquote im Gemeinderat über 40 Prozent. Fünf Frauen – und sieben Männer – entscheiden im Vörstetter Rathaus mit und bringen es auf 42 Prozent Frauenanteil, in Weisweil schaffen die vier Frauen – bei sechs Ratskollegen – auch noch eine Frauenquote von 40 Prozent.
Die meisten Frauen sitzen in den Gremien der beiden großen Kreisstädte
Die beiden großen Kreisstädte Emmendingen und Waldkirch haben mit je 26 Mitgliedern die meisten Gemeinderäte und auch zahlenmäßig die meisten Frauen, verpassen jedoch die Top-Platzierungen bei der Frauenquote: In Emmendingen sitzen zehn Frauen am Ratstisch und sorgen für eine Frauenquote von 39 Prozent, in Waldkirch sind es neun Frauen, die es auf einen Frauenanteil von 35 Prozent bringen.
„Das Bewusstsein der Wählerinnen und Wähler für den Nutzen und den Gewinn eines politischen Gremiums, das die Vielfalt und somit auch die Geschlechterverteilung in der Bevölkerung widerspiegelt, muss geschärft werden“, betont die Gleichstellungsbeauftragte Yvonne Baum. „Frauen müssen in der Politik stärker wahrgenommen werden. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass Frauen als Expertinnen in ihrem jeweiligen Fachbereich angesprochen werden“.
Frauen machen Kommunalpolitik
Im Vorfeld der Kommunalwahlen 2019 hatte Yvonne Baum im vergangenen Jahr eine Veranstaltungsreihe „Frauen machen Kommunalpolitik“ gestartet, um sie für Kandidaturen für Kreistag und Gemeinderat zu motivieren. Die eine oder andere Besucherin dieser Veranstaltung sitzt nun auch in einem Gremium und der Anteil an Kreisrätinnen und Gemeinderätinnen ist gestiegen.
Yvonne Baum möchte deshalb das Netzwerk von Bürgerinnen und Bürgern, die an Gleichstellung interessiert sind und von politisch interessierten Frauen im Landkreis stärker ausbauen. „Damit soll der Anteil der Frauen und somit auch deren Mitgestalten in der Kommunalpolitik zukünftig auch in größeren Schritten erhöht werden können“, hat sie sich zum Ziel gesetzt.