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Zentrale Abstrich-Einheit für Covid-19 Patienten im Landkreis eingerichtet
Erstelldatum09.03.2020
Im Landkreis Emmendingen wird eine zentrale Abstrich-Einheit eingerichtet, in denen bei einem Coronaverdacht die Abstriche erfolgen.
In einem Pressegespräch informierte das Landratsamt Emmendingen am Montagnachmittag, 9. März 2020 über die aktuelle Corona-Situation im Landkreis Emmendingen. „Wir haben eine angespannte Situation, aber sind gerüstet“, betonte Landrat Hanno Hurth angesichts der bisher nachgewiesenen 13 Coronafälle im Landkreis Emmendingen.
Am Montag wurden keine neuen Fälle gemeldet
Beim Pressegespräch gaben neben dem Landrat der Leiter des Gesundheitsamts, Dr. Armin Dietz, der Chefarzt für Anästhesie und Intensivmedizin am Kreiskrankenhaus, Dr. Fritz-Ulrich Hahne und der Teninger Arzt Dr. Dirk Kölblin in seiner Eigenschaft als Kreisbeauftragter für den Notfalldienst der Kassenärztlichen Vereinigung im Landkreis Emmendingen einen Überblick. Das Personal im Gesundheitsamt und in der Verwaltung wurde verstärkt, das Kreiskrankenhaus ist mit Isolierbetten auf mögliche stationäre Aufenthalte von Coronapatienten eingerichtet und im Landkreis Emmendingen wird eine zentrale Annahmestelle eingerichtet, in denen die Abstriche als Nachweis einer Coronainfektion vorgenommen werden.
Geschwister-Scholl-Gymnasium weiterhin geschlossen
Das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Waldkirch bleibt bis auf Weiteres geschlossen, der Unterricht fällt somit auch am Dienstag, 10. März 2020 ggf. auch an weiteren Tagen aus. Das Gesundheitsamt hat mit den betroffenen Schülerinnen und Schülern Kontakt aufgenommen. Das direkt benachbarte Berufsschulzentrum Waldkirch ist nicht betroffen, dort geht der Schulbetrieb regulär weiter: Die Ermittlungen des Gesundheitsamtes haben ergeben, dass der mit dem Coronavirus infizierte Schüler nach seiner Rückkehr aus Südtirol zwar das Geschwister-Scholl-Gymnasium besucht hat, jedoch nicht in der gemeinsamen Mensa gegessen hat. Deshalb kann für den Schulbetrieb am Berufsschulzentrum grünes Licht gegeben werden. Dies gilt auch für die Kastelbergschule Waldkirch, die ebenfalls die Mensa nutzt. Wann das Geschwister-Scholl-Gymnasium wieder öffnet, kann derzeit noch nicht beurteilt werden.
Nach wie vor: Immer erst Kontakt mit dem Arzt aufnehmen!
Im Pressegespräch appellierten sowohl Landrat Hanno Hurth, Dr. Dirk Kölblin, Dr. Armin Dietz und Dr. Fritz-Ulrich Hahne eindringlich an Menschen, die in Sorge wegen einer Coronainfektion sind, immer zuerst telefonisch Kontakt mit dem Hausarzt und außerhalb der Praxiszeiten sowie am Wochenende mit der Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung unter der zentralen Telefonnummer Telefonnummer: 116 117 aufzunehmen. Unter keinen Umständen sollten die Menschen von sich aus eine Praxis oder eine andere Einrichtung aufsuchen. Dies ist dringend erforderlich, um andere Menschen zu schützen. Wer nach der Rückkehr aus Südtirol oder anderen Krisengebieten Bedenken hat und sich jetzt zuhause aufhält, sollte mit dem Arzt bzw. der Notfallpraxis nur Kontakt aufnehmen, wenn Symptome auftreten.
Zentrale Abstrich-Einheit für Corona-Tests eingerichtet
Zur Entlastung der niedergelassenen Ärzte und zur Ressourcen-Schonung der für die Untersuchung benötigten Schutzausrüstung wird im Landkreis Emmendingen im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) am Kreiskrankenhaus Emmendingen eine zentrale Abstrich-Einheit für die Corona-Tests eingerichtet, wie Dr. Dirk Kölblin und Dr. Fritz-Ulrich Hahne erläuterten. Im MVZ erfolgt der Abstrich der betroffenen Personen im tiefen Rachen und in der Nase unter speziellen Schutzvorkehrungen. Nach Schätzungen wurden seit Beginn der Tests im Februar bisher ca. 250 Abstriche von Personen vorgenommen, hinzu kommen die in Arztpraxen und in der Freiburger Uniklinik erfolgten Tests.
Bei Bedarf Isolationsbetten im Kreiskrankenhaus Emmendingen
Bisher war noch kein stationärer Aufenthalt eines Corona-Patienten im Kreiskrankenhaus Emmendingen erforderlich. Das Kreiskrankenhaus ist mit Isolierbetten und Isolierzimmern gerüstet, die dem jeweiligen Bedarf angepasst werden.
Bisher keine Folgefälle nach Teninger Fastnacht
Der erste Coronafall im Landkreis Emmendingen von Ende Februar, bei dem eine Frau auch die Teninger Fastnacht besucht hatte, zog bisher keine weiteren Fälle nach sich, berichtete Dr. Armin Dietz, der Leiter des Gesundheitsamtes, im Pressegespräch vorbehaltlich der Mitte dieser Woche ablaufenden 14-tägigen Inkubationszeit.
Individuelle Beurteilung für Veranstaltungen
Das Landratsamt gibt aufgrund einiger Nachfragen keine Empfehlungen für die Durchführung oder Absage von Veranstaltungen. Dies müsse jeweils individuell von den Veranstaltern entschieden werden, die Veranstalter müssen das Risiko selbst einschätzen.
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