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Corona-Lagebericht: Fallzahlen haben sich mehr als verdoppelt
Erstelldatum05.03.2021
Mit 110 Neuinfektionen liegt die 7-Tage-Inzidenz nun bei 58,9. Insgesamt wurden im KIZ in Kenzingen und vom mobilen Impfteam bisher 8.306 Impfungen, davon ca. 2.135 Zweitimpfungen, durchgeführt.
Im Landkreis Emmendingen wurden im Berichtzeitraum vom 26. Februar 2021 bis 4. März 2021 bei 110 Personen das SARS-CoV-2-Virus neu nachgewiesen; in der Vorwoche waren es 53. Der Wert der sog. 7-Tage-Inzidenz (d.h. die Zahl der labornachgewiesenen Infektionsfälle der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohner) stieg gegen Ende des Berichtszeitraums deutlich von 27,0 in der Vorwoche auf aktuell 58,9 (Stand Donnerstag, 4. März 2021) an. Erstmalig seit mehreren Wochen liegt dieser Wert somit deutlich über der kritischen Grenze von 50, aber auch über dem Landesdurchschnitt (56,3).
Mehr Neuinfektionen - mehr Kontaktpersonen
Aufgrund bereits vorliegender Verdachtsmeldungen, der Betroffenheit mehrerer Gruppen in pädagogischen Einrichtungen und der ebenfalls unverändert deutlich steigenden Zahl ermittelter enger Kontaktpersonen (momentan 324, Vorwoche 214) muss prognostisch von einem in nächster Zeit anhaltend ungünstigen Infektionsgeschehen ausgegangen werden. Aktuell sehen wir Hinweise auf ein drohendes neuerliches exponentielles Ansteigen der Infektionen mit entsprechenden Folgen. Ob die Ursache hierfür überwiegend die zunehmende Verbreitung der besorgniserregenden Virusvarianten ist oder andere Ursachen, beispielsweise eine reduzierte Beachtung der Kontaktbeschränkungen oder die teilweise Öffnung der Kindertagesstätten und Grundschulen, kann anhand der vorliegenden Daten noch nicht abschließend bewertet werden. Die Betroffenheit von Kindertagesstätten in den letzten Tagen des Berichtszeitraums lässt hier aber zumindest eine gewisse Tendenz erkennen. Insgesamt wird die Lage derzeit als erneut sehr ernst eingestuft.
123 Nachweise einer Virusmutation
Wie erwartet hat sich die Situation bezüglich besorgniserregender Virusvarianten (Variants of Concern kurz „VOCs“) im Berichtszeitraum auch im Landkreis Emmendingen weiter verschärft. Mittlerweile wurden dem Gesundheitsamt seit dem 21. Januar 2021 insgesamt 123 Laborbefunde mit Nachweis einer Mutation übermittelt (Vorwoche 76). Von 87 dieser Befunde liegen Sequenzierungsergebnisse mit Bestätigung der „britischen Variante (UK)“ vor. Zwischen dem Erstnachweis durch ein Labor und der Übermittlung des endgültigen Detailergebnisses besteht ein Zeitverzug von mehreren Tagen. Dies führt zu einer gewissen Verzögerung der Bewertung in der jeweiligen Berichtswoche. Rückblickend auf die Kalenderwoche 8 / 2021 vom 22. bis 28. Februar waren in mehr als drei Viertel der Proben (76,3 %) Mutationen nachgewiesen, allerdings bei einer in diesem Bezugszeitraum noch geringen Gesamtzahl von Infektionen. Die Analyse bestätigt aber die Annahme, dass die „britische Virusvariante“ mittlerweile im Landkreis und vermutlich auch in der Region vorherrschend ist.
Das Sozialministerium Baden-Württemberg hat bereits auf diese Entwicklung reagiert und die Regelungen der Coronaverordnung Absonderung zum 25. Februar verschärft. Unter anderem mit einer generell längeren Quarantänedauer für alle engen Kontaktpersonen auf nun 14 Tage – unabhängig davon, ob Coronavirus Sars-CoV-2 oder eine Virusvariante bestätigt wurde. Zugleich gilt diese Quarantänedauer landesweit verbindlich für alle Haushaltsangehörigen enger Kontaktpersonen im Fall eines Virusvariantennachweises.
Im Kreiskrankenhaus Emmendingen werden aktuell 11 Personen mit COVID-Erkrankung behandelt, in der Vorwoche waren es acht. Ein Patient befindet sich auf der Intensivstation.
Im Berichtszeitraum gelang es bislang trotz intensiver Recherche nur noch in etwas mehr als der Hälfte der Fälle (und damit deutlich seltener als zuvor), rückblickend den Infektionsweg mit hinreichender Sicherheit ermitteln zu können. Auch dies spricht für eine deutliche Zunahme eines diffusen Infektionsgeschehens, dem letztlich nur mit besonderer Vorsicht und der strikten Einhaltung der bekannten Kontaktbeschränkungen, auch in Beruf, Freizeit und Familie, erfolgreich begegnet werden kann. Im Berichtszeitraum bleiben bei den nachvollziehbaren Ursachen der Infektionen Übertragungen in der häuslichen Gemeinschaft unverändert noch in der Mehrheit. Fälle in vulnerablen Einrichtungen, beispielsweise in pädagogischen Einrichtungen oder der Altenpflege, traten vereinzelt erneut auf bzw. halten an.
Im Kreisimpfzentrum in Kenzingen (KIZ) und vom mobilen Impfteam wurden seit dem 22. Januar bis einschließlich 4. März 2021 insgesamt 8.306 Impfungen, davon ca. 2.125 Zweitimpfungen durchgeführt.
Weitere detaillierte Informationen erhält der Lagebericht (PDF-Dokument, 659,05 KB, 05.03.2021) des Gesundheitsamtes des Landkreises Emmendingen.