Hauptbereich
175 Jahre Hochburg: Badens älteste Landwirtschaftsschule hat Geburtstag
Erstelldatum24.04.2021
Am 24. April 1846 gründete Großherzog Leopold die "Hochburg" - sie ist seither die älteste und bekannteste landwirtschaftliche Bldungseinrichtung in Baden.
Die Hochburg als landwirtschaftliche Bildungseinrichtung hat Geburtstag: Sie wurde vor 175 Jahren, am 24. April 1846, von Großherzog Leopold als „Ackerbauschule" gegründet. Sie ist damit sowohl die älteste als auch bekannteste Bildungseinrichtung für Landwirtschaft.
Generationen von Landwirten, Winzern und Hauswirtschafterinnen wurden in der landwirtschaftlichen Bildungseinrichtung unterhalb der Hochburg ausgebildet.
Am 22. April 1846 ordnete Großherzog Leopold von Baden die Errichtung von Ackerbauschulen an.
Schon zwei Tage später wurde der heutige Standort bei Emmendingen unterhalb der Ruine Hochburg als Ackerbauschule ausgewählt – und ist es seither geblieben.
Die Einrichtung solcher Bildungseinrichtungen in Baden war eine Reaktion auf damalige Missernten und eine schlechte Ernährungssituation. Es war sowohl eine Zeit des Fortschritts (1845 wurde die Eisenbahnlinie von Offenburg nach Freiburg eingeweiht, der Leopoldskanal entstand in dieser Zeit), aber auch der Not – so wanderten viele Menschen vom Kaiserstuhl in die „neue Welt“ aus und gründeten unter anderem in Venezuela die"Colonia Tovar“, eine Gemeinde, die immer noch enge Verbindungen mit der „alten Heimat“ Endingen pflegt.
In der Verordnung vom 22. April 1846 ist der Zweck dieser Ackerbauschulen klar und deutlich beschrieben:
„Die Schulen haben den Zweck, junge Leute aus der Ackerbau treibenden Klasse mit den Grundzügen eines rationellen Betriebes der Landwirtschaft vertraut zu machen und in alle praktischen Arbeiten der Landwirtschaft einzuüben, dadurch diesselben zur besseren Bewirtschaftung ihres eigenen Grundbesitzes zu befähigen sowie zu tüchtigen Gutsaufsehern heranzubilden“.
Das ursprüngliche Gebäude auf dem landwirtschaftlichen Areal ist heute der Sitz des Kompetenzzentrums Ökologischer Landbau Baden-Württemberg (KÖLBW). Das stattliche Sandsteingebäude, das zentraler Standort für den Unterricht und für Weiterbildungsangebote ist, wurde im Jahr 1905 gebaut als „Burscheninternat“, in dem die Bauernsöhne aus ganz Baden während der Unterrichtszeiten wohnten. Auch heute sind wieder Übernachtungen in einem Gebäude möglich.
Im Landwirtschaftlichen Bildungszentrum Emmendingen-Hochburg werden nicht nur junge Menschen in Landwirtschaft, Hauswirtschaft und Weinbau ausgebildet, sondern auch viele Weiterbildungskurse, Seminare und Veranstaltungen angeboten, seit einigen Jahren auch mit dem Schwerpunkt auf ökologische Bewirtschaftung. Das Angebot musste jedoch aufgrund der Corona-Situation eingeschränkt werden.