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Stiftung Naturschutzfonds fördert Errichtung von Krebssperren im Brettenbachsystem
Erstelldatum12.05.2021
Krebssperren sollen Ausbreitung von nordamerikanischen Krebsarten verhindern und so die einheimischen Arten Steinkrebs und Dohlenkrebs schützen.
Bei dem Projekt des Landratsamts Emmendingen, die Dohlen- und Steinkrebse im Brettenbachsystem mittels Krebssperren im Bereich der Gemeinden Freiamt und Sexau zu schützen, unterstützt die Stiftung Naturschutzfonds des Landesumweltministeriums den Kreis mit einem Zuschuss in Höhe von 96.936,06 Euro.
Gefahr durch die Krebspest
Die heimischen Dohlen- und Steinkrebse sind durch die Einwanderung nordamerikanischer Krebsarten gefährdet, da diese die Krebspest, eine Pilzinfektion, übertragen können, ohne selbst daran zu erkranken. Für die europäischen Krebsarten dagegen verläuft die Infektion tödlich. „Flussabwärts der bestehenden Populationen der heimischen Arten sind im Brettenbachsystem schon die amerikanischen Krebsarten eingewandert. Deren weitere Verbreitung flussaufwärts soll nun mittels der Errichtung von Krebssperren verhindert werden“, erklärt Ben Berger, Leiter des Amts für Bauen und Naturschutz.
Vorkommen beider Arten in Deutschland einmalig
Für Dohlen- und Steinkrebse trägt Baden-Württemberg eine besondere Verantwortung, da der Dohlenkrebs deutschlandweit nur im Südwesten des Landesgebietes vorkommt und der Steinkrebs eine prioritäre Art der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) ist, einer Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union. Das gleichzeitige Vorkommen beider Arten innerhalb eines Gewässersystems ist zudem deutschlandweit einmalig.
Das Projekt umfasst eine Bestandserfassung sowohl der heimischen als auch der amerikanischen Krebse im gesamten Brettenbachsystem, die Suche von geeigneten Stellen für Krebssperren und deren Errichtung. Nach dem Bau ist ein Monitoring vorgesehen, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen.