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Tobias Karcher ist zum zweiten Mal Landesbester in seinem Ausbildungsgang
Erstelldatum08.06.2021
Beim Vermessungsamt des Landratsamts Emmendingen gibt es abwechslungsreiche und interessante Ausbildungsmöglichkeiten mit vielen Möglichkeiten zur Weiterbildung.
Einmal ist sehr gut, zwei Mal hintereinander ist noch besser: Tobias Karcher aus Simonswald hat sowohl im vergangenen als auch in diesem Jahr seine Ausbildung als Landesbester abgeschlossen. 2020 war es die Abschlussprüfung zum Vermessungstechniker und in diesem Jahr die Staatsprüfung für den mittleren vermessungstechnischen Verwaltungsdienst. Angestellt ist Tobias Karcher beim Vermessungsamt des Landratsamts Emmendingen, das jedes Jahr zwei bis drei Ausbildungsplätze anbietet und sich über motivierten Nachwuchs freut. „Das ist natürlich toll, dass Herr Karcher schon wieder Landesbester ist, noch dazu hat er so viele Punkte erreicht, wie es schon seit Jahren niemandem mehr gelungen ist“, freut sich Sandra Bartsch, Vermessungsingenieurin im höheren Dienst am Landratsamt Emmendingen.
Studium mit Master-Abschluss
Dass mehrere Aus-, Weiter- und Fortbildungen beim Landratsamt angeboten werden, zeigt nicht nur der Weg von Tobias Karcher, sondern auch der von Sandra Bartsch, der über ein Studium mit Master-Abschluss zum Vermessungsamt geführt hat. Eine dritte Möglichkeit hat Maike Jentz genutzt. Sie ist über ein Praktikum beim Landratsamt und dem anschließenden Bachelor-Studiengang Vermessungsingenieurin geworden. Aktuell absolviert sie den Vorbereitungsdienst für den gehobenen vermessungstechnischen Verwaltungsdienst. „Die Geodäsie – wie die Vermessungstechnik auch genannt wird – ist sehr abwechslungsreich, man ist viel draußen unterwegs, meistens im Team, verbringt aber auch Zeit mit Recherche und im Büro am Computer“, zählt sie einige der Gründe für ihre Berufswahl auf.
Mehrere Hundert Jahre alte Grenzsteine
Draußen unterwegs sein ist deshalb nötig, weil das Amt unter anderem für die Führung des Liegenschaftskatasters und die Durchführung von Liegenschaftsvermessungen zuständig ist. Was zunächst etwas trocken klingt, ist sehr interessant, auch weil der Weg nach draußen hin und wieder auch in die Vergangenheit führen kann. „Jeder, der ab und zu wandert oder mit dem Rad unterwegs ist, hat in Wäldern, auf Wiesen und entlang von Wasserläufen schon Grenzsteine gesehen“, erklärt Karcher im Gespräch die Verbindung zu früheren Zeiten. „Manche von Ihnen sind mehrere Hundert Jahre alt, und selbst heute orientieren wir uns manchmal noch an diesen Steinen, wenn wir Grenzpunkte vermessen.“ Auch das Wälzen alter Dokumente gehöre zum Aufgabenbereich, fügt Jentz hinzu. „Schließlich gehen über die Hälfte der vorliegenden Vermessungspunkte noch auf die sogenannte Ur-Vermessung zurück, die von 1853 bis 1934 stattgefunden hat.“ Allerdings werden heutzutage zur Vermessung zum Glück nicht mehr wie früher umständlich und kraftraubend geeichte Holzlatten verwendet, sondern modernste Technik. Mit GNSS-Geräten werden Grundstücksgrenzen und Gebäude zentimetergenau für das Liegenschaftskataster vermessen.
Mehr weibliche als männliche Auszubildende
Dass das Vorurteil, Vermessungstechnik sei eine Männer-Domäne, zumindest heutzutage nicht mehr zutrifft, beweisen übrigens nicht nur Sandra Bartsch und Maike Jentz. „Derzeit sind von unseren sieben Auszubildenden vier weiblich“, erklärt Bartsch, und Jentz ergänzt:„Für jeden, der sich für Mathe interessiert, ist das definitiv ein passender Beruf, egal ob Mann oder Frau, und die verschiedenen Einstiegs- und Fortbildungsmöglichkeiten hier beim Landratsamt machen die Ausbildung noch attraktiver.“