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Aktueller Lagebericht verweist aufgrund der Delta-Variante auf schwere Vorhersage der Covid-19-Ausbreitung
Erstelldatum02.07.2021
Bislang wurden im Landkreis seit dem 26. Mai insgesamt neun Labornachweise der „Delta-Variante“ gemeldet.
Für den Landkreis Emmendingen wurden im Berichtszeitraum vom 25.06.2021 bis 1.7.2021 vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg 6 SARS-CoV-2-Virus-Infektionen (ausschließlich Erstnachweise mittels PCR-Labornachweis) neu registriert (Vorwoche 5). Die neuen Infektionsfälle verteilen sich auf zwei der 24 Städte und Gemeinden im Landkreis (Vorwoche 3).
Der Wert der sog. 7-Tage-Inzidenz (d.h. die Zahl der labornachgewiesenen Infektionsfälle der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohner) lag am Donnerstag, 1. Juli 2021, bei 3,6 und blieb damit im Wochenvergleich ohne relevante Veränderung (Vorwoche 3,0). Aufgrund der niedrigen Inzidenz-Werte von unter 10 an fünf aufeinanderfolgenden Tagen sind im Landkreis Emmendingen seit Montag, 28. Juni die Lockerungen der Inzidenzstufe 1 in Kraft. Im Berichtszeitraum wurde in der zweiten Woche nach der landesweiten Aufhebung der Maskenpflicht in Schulklassen ein weiterer Infektionsfall an einer weiterführenden Schule festgestellt, der zur Absonderungspflicht mehrerer Schülerinnen und Schüler dieser Klasse führte. Es kann nur abgewartet werden, wie sich die Aufhebung der Maskenpflicht auf das Infektionsgeschehen auswirkt. Weitere relevante Häufungs- oder Ausbruchsgeschehen wurden nicht verzeichnet. Die Zahl enger Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne und Überwachung bleibt im Wochenvergleich mit 28 nahezu unverändert (Vorwoche 29).
Keine klaren Vorhersagen möglich
Es lässt sich nur schwer vorhersagen, wie sich die bislang bereits weitreichenden Öffnungsschritte der letzten Wochen, die zunehmende Mobilität in Freizeit und Urlaub und auch die landes- und bundesweit beschriebene Ausbreitung der besorgniserregenden sog. „Delta-Variante“ in den nächsten Wochen auswirkt. Bislang wurden im Landkreis seit dem 26. Mai insgesamt neun Labornachweise der „Delta-Variante“ gemeldet, jeweils aufgrund des im Vergleich zu bisherigen Varianten deutlich aufwändigeren labortechnischen Verfahrens mit einem Meldeverzug von ca. 7 Tagen. Umfangreiche Recherchen des Gesundheitsamts konnten in einem im Landkreis Emmendingen aufgetretenen Fall einen Bezug zu einem relevanten Häufungsgeschehen mit Betroffenheit mehrerer Landkreise in Süddeutschland aufzeigen. Es besteht unverändert eine gewisse Besorgnis, dass diese Variante in der Region das Infektionsgeschehen zunehmend beeinflussen wird. Aus Sicht des Gesundheitsamts bleibt es nach wie vor erforderlich, auf die verbliebenen Regelungen und Hygienevorgaben hinzuweisen und diese konsequent einzuhalten, um die positive Entwicklung nicht zu gefährden.
Eine interne Auswertung der dem Gesundheitsamt von Bürgerteststellen gemeldeten positiven Antigenschnelltestbefunden ergibt für den Monat Juni, dass sich der Verdacht auf eine Infektion in Nachuntersuchungen mittels PCR-Test nur in jedem zehnten Fall tatsächlich bestätigte, also eine enorme Quote an sog. falsch positiven Schnelltest-Nachweisen zu verzeichnen ist.
Im Berichtszeitraum wurde kein weiterer Todesfall bekannt. Im Kreiskrankenhaus Emmendingen wird aktuell kein Patient mit COVID-Erkrankung behandelt. In den kommunalen und privaten Teststellen im Landkreis Emmendingen wurden in der Woche vom 22.06.-28.06. 2021 insgesamt 38.214 Bürgertestungen durchgeführt, dabei gab es ein positives Testergebnis.
Insgesamt wurden seit Beginn der Erhebung (KW 11) 314.872 Testungen angezeigt, davon waren 269 Testungen positiv.
Stand 30.06.2021 wurden im Landkreis Emmendingen 118 Teststellen für Bürgertestungen angezeigt.
Geimpfte Personen im Landkreis Emmendingen
Mit Stand vom 27.62021 haben im Landkreis Emmendingen 96.948 Menschen (58,1 Prozent der Bevölkerung) die Erstimpfung erhalten. (Land Baden-Württemberg 50,2 Prozent).
Darunter sind 70.683 Zweitimpfungen, das sind 42,4 Prozent der Bevölkerung. (Land Baden-Württemberg 34,3 Prozent).
Damit hat der Landkreis Emmendingen aktuell den dritthöchsten Wert bei den Erstimpfungen und den höchsten bei den Zweitimpfungen für die Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg.