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Kreispflegekonferenz tagte zur Pflegesituation im Landkreis
Erstelldatum26.07.2021
Die Kreispflegekonferenz informierte sich über die Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland und diskutierte über die Ausbildung im Landkreis Emmendingen.
Bei der Kreispflegekonferenz, die am Mittwochabend vergangener Woche im Landratsamt Emmendingen abgehalten wurde, informierten sich die anwesenden Mitglieder unter anderem über Möglichkeiten der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland. Die Kreispflegekonferenz wurde 2020 eingerichtet, setzt sich aus Vertretern regional aktiver Dienste und Anbieter im Pflegebereich zusammen und beschäftigt sich als Nachfolge-Gremium des Kreispflegeausschusses mit der Umsetzung der Pflegeplanung im Landkreis Emmendingen.
Zum Tagesordnungspunkt „Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland“ hatte Kreispflegekonferenz-Geschäftsführerin Katharina Michalik zwei Referentinnen und einen Referenten des Projekts Triple Win eingeladen. Dabei handelt es sich um eine Kooperation der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit zur nachhaltigen Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland. Den Anwesenden wurde dargelegt, wie Pflegekräfte aus Vietnam, Bosnien-Herzegowina, den Philippinen und Tunesien von Triple Win dabei unterstützt werden, eine Anstellung in Deutschland anzunehmen, welche Voraussetzungen für sie gelten und welche Aufgaben der künftige Arbeitgeber zu erfüllen hat, der dabei ebenfalls von Triple Win unterstützt wird.
Sicherung der Pflege-Ausbildung
Ein weiteres Thema am Mittwochabend waren die Herausforderungen, die die Sicherung der Pflege-Ausbildung im Landkreis Emmendingen mit sich bringt. Referentin Yvonne Baum, Koordinatorin der Generalistischen Ausbildung im Emmendinger Landratsamt, stellte kurz die neue Pflegeausbildung im Landkreis Emmendingen vor sowie aktuelle Zahlen teilnehmender Verbundpartnerinnen und Verbundpartner und derzeitiger Pflegekräfte in der Ausbildung. Bei der anschließenden Diskussion war man sich einig, dass Schülerinnen und Schülern schon in frühen Jahren noch verstärkt die Vielfältigkeit und auch die nicht zu unterschätzenden Vorteile des Pflegeberufs nahegebracht werden müssen, um langfristig möglichst viele qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zur Hand zu haben. Für die Erarbeitung von Strategien zur Fachkräftegewinnung wurde beschlossen, eine Arbeitsgruppe zu bilden.
Als letzter Punkt wurde noch der massive Mangel an Kurzzeitpflegekräften thematisiert. Das Krankenhausstrukturgesetz hat die Möglichkeit geschaffen, Patienten, die nach einer Krankenhausbehandlung noch nicht wieder selbstständig in ihrer Häuslichkeit leben können, ein Recht auf Kurzzeitpflege ohne Pflegestufe zu gewähren. Diese Möglichkeit sorgt für eine weitere Verschärfung der Situation in der Kurzzeitpflege. Die Pflegereform, die am 1. Juli 2021 in Kraft getreten ist, tritt für eine auskömmliche Finanzierung von Kurzzeitpflege ein und gewährt den Bundesländern neun Monate Zeit, dies zu bewerkstelligen. Es wurde beschlossen, dass die Altenhilfekoordination sich mit Unterstützung durch die Heimleiter nach Lösungen für die angespannte Lage in der Kurzzeitpflege suchen wird.