Das Landesgesundheitsamt hat für den Landkreis Emmendingen im Berichtzeitraum vom 27. August bis 2. September 2021 insgesamt 107 neue Fälle registriert, in der Vorwoche waren es noch 62 Infektionen.

Der Altersmedian der neuen Fälle liegt bei 31 Jahren und umfasst eine Altersspanne von 9 Monate bis 59 Jahre.

Die 7-Tage-Inidenz lag am Donnerstag, 2.September 2021 bei 64,1 (Vorwoche 37,3)

117 Personen sind als enge Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne und Überwachung, in der Vorwoche waren es 66 Personen.

Innerhalb einer Woche haben sich die Infektionsfälle m Landkreis Emmendingen nahezu verdoppelt.  Aktuell besteht ein exponentiell ansteigendes, zunehmend kaum noch kontrollierbares Infektionsgeschehen. Die Entwicklung, die mit etwa zwei Wochen Verzögerung nun weitgehend dem Trend in Baden-Württemberg und in der Bundesrepublik folgt, gibt aus Sicht des Gesundheitsamts auch in dieser Woche weiter Anlass zur Besorgnis. Entsprechend der Entwicklung der Fallzahlen verdoppelt sich in etwa auch die Gesamtzahl Infizierter und enger Kontaktpersonen, die sich in Absonderung befinden.

In knapp drei Viertel der Fälle konnte der Infektionsweg nachvollzogen werden, auch da ein relevanter Teil der Fälle durch Kontakte im privaten oder häuslichen Umfeld erklärbar ist. Ein weiterer relevanter Anteil ist Folge von Reisen im In- und Ausland.

Allerdings muss auch weiterhin von einem diffusen Infektionsgeschehen ausgegangen werden. Hierfür spricht neben dem exponentiellen Anstieg der Fallzahlen in bemerkenswert kurzer Zeit unter anderem auch die Verteilung der Fälle auf 18 der 24 Städte und Gemeinden im Landkreis. Erneut überwiegen bei den Infektionsfällen mit relevanter Krankheitssymptomatik eher jüngere Betroffene.

Das Gesundheitsamt geht aufgrund der aktuellen Entwicklung und der vom Landesgesundheitsamt für Baden-Württemberg ermittelten weiteren Daten (R-Wert etc.) von einer anhaltenden deutlichen Zunahme der Fälle in den nächsten Wochen aus. Die konsequente Einhaltung der verbliebenen AHA-L-Regeln (Abstand halten, Hygiene beachten, Masken tragen und Lüften) und ein möglichst umfängliches schnelles Nutzen der mittlerweile leicht erreichbaren Impfangebote wird dringend angeraten, um noch eine Abflachung der sog. „vierten Welle“ zu ermöglichen und das Geschehen in einem noch kontrollierbaren Rahmen halten zu können. Die derzeitigen Impfquoten werden aus fachlicher Sicht nicht genügen, die laufende „vierte Welle“ abzuflachen.

Im Berichtszeitraum wurde kein weiterer Todesfall bekannt.

Im Kreiskrankenhaus Emmendingen werden aktuell sechs Patienten mit einer COVID-Erkrankung behandelt, zwei davon auf Intensivstation.

Entwicklung der Gesamtlage seit Beginn der Pandemie

Bestätigte Fälle:    6.475    

Verstorbene:             158   

Genesene:                6.191

Anzahl der Bürgertestungen

• Positive Testergebnisse KW 34: 8
• Insgesamt durchgeführte Bürgertestungen seit Beginn der Erhebung: 403.331
• Davon positive Testergebnisse: 314

Gemäß Testverordnung des Bundesgesundheitsministeriums werden aus abrechnungstechnischen Gründen der Kassenärztlichen Vereinigung die Gesamtzahl der von den Bürgerteststellen durchgeführter Testungen nur noch monatlich übermittelt, so dass eine wöchentliche Aufschlüsselung nicht mehr erfolgt.

Seit dem 21. Juli 2021 benötigen private und gewerbliche Anbieter von Bürgertestungen gemäß der Coronavirus-Testverordnung (TestV) eine sog. Einzelbeauftragung durch das örtlich zuständige Gesundheitsamt. Von dieser Regelung ausgenommen sind insbesondere Arztpraxen, Apotheken sowie Hilfs- und Rettungsdienste (z.B. DRK).

Am 1. September 2021 waren im Landkreis insgesamt 69 Teststellen zur Leistungserbringung, d.h. zur Durchführung von Bürgertestungen nach § 4a TestV, berechtigt.

Geimpfte Personen im Landkreis Emmendingen

Mit Stand vom 2. September 2021 haben im Landkreis Emmendingen 110.733 Menschen (66,4 Prozent der Bevölkerung) die Erstimpfung erhalten (Land Baden-Württemberg 60,4 Prozent). Darunter sind 105.032 Zweitimpfungen (62,9 Prozent, Land Baden-Württemberg 57,3 Prozent). Damit hat der Landkreis Emmendingen aktuell sowohl bei den Erst- als auch den Zweitimpfungen den dritthöchsten Wert im Vergleich der Stadt-und Landkreise in Baden-Württemberg.