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Aktueller Corona-Lagebericht: Letztlich weitgehend nicht mehr kontrollierbares Infektionsgeschehen
Erstelldatum29.10.2021
Das Landesgesundheitsamt hat für den Landkreis Emmendingen im Berichtszeitraum vom 22. bis 28. Oktober 2021 insgesamt 263 SARS-CoV-2-Virus-Infektionen neu registriert,
Das Landesgesundheitsamt hat für den Landkreis Emmendingen im Berichtszeitraum vom 22. bis 28. Oktober 2021 insgesamt 263 SARS-CoV-2-Virus-Infektionen neu registriert, in der Vorwoche waren es 146 Infektionen. Entsprechend verdoppelt sich nahezu der Wert der sogenannten 7-Tage-Inzidenz (d.h. die Zahl der labornach-gewiesenen Infektionsfälle der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohner) im nun eindeutig exponentiellen Wachstum der vierten Welle massiv auf 157,6 gegenüber 87,6 in der Vorwoche (Landesdurchschnitt BW 171,1).
Das mittlere Alter der neu gemeldeten Fälle liegt bei 31 Jahren (mit einer Spanne von wenigen Monaten bis 88 Jahre). Die Zahl enger Kontaktpersonen bzw. Haushaltsangehörigen von Infizierten in häuslicher Quarantäne und Überwachung liegt mit 90 etwas über der der Vorwoche (81).
In der Berichtswoche wurden dem Gesundheitsamt zwei weitere Todesfälle mit einem Altersdurchschnitt von 88,5 Jahren im Zusammenhang mit einer labornachgewiesenen Sars-CoV-2 Infektion gemeldet. Bei beiden bestand ein vollständiger Impfschutz.
Bedingt durch die massive Zunahme der Fälle und des mittlerweile weitgehend uneingeschränkten privaten und gesellschaftlichen sozialen Lebens mit einer Vielzahl von Begegnungen und Aktivitäten innerhalb der denkbaren Zeit zwischen Ansteckung und Beginn von Krankheitssymptomen lässt sich nur noch in einer sehr begrenzten Zahl von Fällen der vermutliche Ansteckungsweg im Nachhinein klären. Weitgehende Klärungen von Infektionsketten sind letztlich vorwiegend nur noch bei Häufungen im familiär-privaten Umfeld oder im Fall von medizinisch-pflegerischen oder pädagogischen Einrichtungen möglich. Täglich erfolgen Meldungen von Infektionsfällen aus Schulen. Erstmals in der aktuellen Welle musste das Gesundheitsamt aufgrund mehrerer Fälle die Schließung einer Grundschulklasse verfügen. Tägliche Fallmeldungen aus Kindertagesstätten sind die Regel. Ebenso sind Folgefälle im familiären Umfeld der Kinder und Jugendlichen mittlerweile ebenso regelhaft festzustellen. In allen übrigen und zahlenmäßig mittlerweile überwiegenden Fällen ohne Bezug auf Einrichtungen ist eine Klärung im diffusen Infektionsgeschehen nicht mehr möglich. Entsprechend der unkontrollierbaren Ausbreitung sind erstmals seit vielen Monaten Bürgerinnen und Bürger aller 24 Gemeinden und Städte im Landkreis von Neufällen betroffen.
Unverändert muss von einem anhaltenden, in den nächsten Wochen fortschreitenden und letztlich weitgehend nicht mehr kontrollierbaren Infektionsgeschehen ausgegangen werden. Aus Sicht des Gesundheitsamts ist diese Entwicklung aufgrund der Vielzahl der Lockerungen im gesellschaftlich-sozialen Leben, dem teilweise beobachtbaren eher sorglosen und unbeachteten Umgang mit den bekannten und weiterhin notwendigen AHA-L-Regeln bei zugleich unverändert nicht ausreichenden Impfquoten in den Bevölkerungsgruppen über 12 Jahre erwartbar. Es bleibt der dringende Appell, entsprechend der aktuellen Impfempfehlungen – Stichwort „Booster-Impfung“ bzw. Drittimpfung für ältere Menschen, deren zweite Impfung länger als 6 Monate zurückliegt – die Impfangebote der Hausärztinnen und Hausärzte möglichst rasch wahrzunehmen.
Im Kreiskrankenhaus werden aktuell 10 Patientinnen und Patienten mit COVID-Erkrankung behandelt, 2 davon auf der Intensivstation.
Entwicklung der Gesamtlage seit Beginn der Pandemie
Bestätigte Fälle: 7834 (Datenmitteilung der Landesmeldebehörde Stand 28.10.2021)
Verstorbene: 178 (Datenmitteilung der Landesmeldebehörde Stand 28.10.2021)
Genesene: 7333 Hierbei handelt es sich um eine grobe Schätzung aufgrund der vom Robert-Koch-Institut festgelegten Kriterien. Diese Schätzung berücksichtigt z.B. nicht etwaige gesundheitliche Langzeitfolgen nach überstandener Infektion oder – insbesondere bei Personen hohen Alters – inzwischen eingetretene Todesfälle aufgrund anderer Ursachen nach überstandener Infektion.
Geimpfte Personen im Landkreis Emmendingen
Mit Stand vom 24. Oktober 2021 haben im Landkreis Emmendingen 116.064 Menschen (69,6 Prozent der Bevölkerung) die Erstimpfung erhalten (Land Baden-Württemberg 64,0 Prozent). Darunter sind 112.233 Zweitimpfungen (67,3 Prozent, Land Baden-Württemberg 62,1 Prozent). Damit hat der Landkreis Emmendingen aktuell bei den Erstimpfungen den fünfthöchsten und bei den Zweitimpfungen den vierthöchsten Wert im Vergleich der Stadt-und Landkreise in Baden-Württemberg.