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Deutsche Glasfaser startet Tiefbauarbeiten im Landkreis Emmendingen
Erstelldatum23.11.2022
Mit einem „Baggerbiss“ in Kenzingen hat der geförderte Glasfaserausbau im Landkreis Emmendingen zur Erschließung der verbliebenen „weißen Flecken“ begonnen.
Beim offiziellen Startschuss am Mittwoch, 23. November 2022 an der Alte Straße in Höhe der Abzweigung Üsenberger Straße in Kenzingen stellten Landrat Hanno Hurth und Vertreter der Deutschen Glasfaser Wholesale GmbH sowie der beauftragte Baupartner GP Projekte gemeinsam das Projekt vor. Der Kenzinger Bürgermeister Matthias Guderjan informierte über den Glasfaserausbau in Kenzingen. Mit einem „Baggerbiss“ starten in Kenzingen die Tiefbauarbeiten für das im Rahmen des Bundesförderprogramms Breitband von Bund und Land geförderte Glasfasernetz. Vorgesehen ist die Erschließung der nach dem ersten geförderten Breitbandprojekt (2016 bis 2018) verbliebenen „weißen Flecken“ im Landkreis Emmendingen. Nachdem der Landkreis Emmendingen beim ersten Breitbandprojekt nahezu flächendeckend mit schnellen Bandbreiten erschlossen wurde, gab es in der Kreispolitik einen breiten Konsens auch die restlichen rund 5 % der Haushalte mit schnellem Internet zu versorgen. Hauptmotive waren dabei einheitliche Lebensverhältnisse im gesamten Landkreis zu schaffen und die ländlichen Räume nicht abzuhängen. Daraufhin wurde die exakte Gebietskulisse von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises mit den Gemeinden abgestimmt. Nach der Markterkundung und dem aufwändigen Förderverfahren, wurde im Jahr 2020 die Ausschreibung zum Aus- bzw. Aufbau und Betrieb eines Gigabit-Netzes im Landkreis Emmendingen durchgeführt. Im letzten Jahr erfolgte dann die Vergabe an die Deutsche Glasfaser.
Der Ausbau der verbliebenen weißen Flecken, die bisher nicht mit mindestens 30 Mbit/s erschlossen sind, erfolgt nach dem sogenannten Wirtschaftlichkeitslückenmodell durch die Deutsche Glasfaser. Diese erhält für den ansonsten unwirtschaftlichen Ausbau eine Förderung von Bund, Land, Kreis und Kommunen über 34 Millionen Euro. Der Bund fördert die zuwendungsfähigen Ausgaben des Glasfaserausbaus mit einer Förderquote von 50 %. Der Landeszuschuss beträgt 40 %. Die Kommunen und der Landkreis tragen die verbleibenden 10%. „Wenn dieser Ausbau Ende 2024 abgeschlossen ist, werden alle Bürger des Landkreises Zugang zum schnellen Internet haben und zum Großteil mit Glasfaseranschlüssen versorgt sein“, so Landrat Hanno Hurth. Mit dem Beginn der Tiefbauarbeiten ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einem schnellen und zukunftssicheren Glasfasernetz im Landkreis Emmendingen erreicht. Um die Verlegung der Glasfaserleitungen auf den Grundstücken zu planen, finden zeitnah die ersten Hausbegehungen mit dem beauftragten Baupartner GP Projekte statt.
800 Privatadressen und 40 Schulen
„Wir freuen uns, dass wir mit einer klugen Kombination aus privatwirtschaftlichem und gefördertem Netzausbau noch effizienter auf die Bedürfnisse der Kommunen eingehen und den Landkreis Emmendingen für die digitale Zukunft rüsten“, so Dr. Ulrich Nitschke, Bereichsleiter Förderung von Deutsche Glasfaser. Insgesamt werden rund 800 Privatadressen und etwa 40 Schulen vom geförderten Ausbau profitieren. Die Deutsche Glasfaser verlegt dafür ein Glasfasernetz, das insgesamt etwa 500 Kilometer umfasst. Darüber hinaus können auch die Bürger in nicht geförderten Bereichen von den parallellaufenden Eigenausbauaktivitäten profitieren. In Kenzingen, Herbolzheim und Freiamt wird die Deutsche Glasfaser eigenwirtschaftlich aktiv werden. In Rheinhausen läuft derzeit die Nachfragebündelung, in Reute wird die Abfrage Anfang Dezember beginnen und in Elzach Anfang Januar.
Um den Aufwand bei den Tiefbauarbeiten so gering wie möglich zu halten und Glasfaser schnell zu verlegen, nutzt das Unternehmen moderne und effiziente Verfahren.Beim Bau werden die Leerrohre zum Beispiel mit Hilfe minimalinvasiver Fräsen in die Straßen eingebracht und die Glasfaserleitung verlegt. Im Anschluss werden die Gehwege und Straßen provisorisch verschlossen, etwa mit Pflastersteinen oder Kies. So können im späteren Bauprozess die Leitungen beim Bau der Hausanschlüsse schnell erneut geöffnet werden. Zum Ende der Bauarbeiten werden die Gehwege und Straßen endgültig wiederhergestellt und von den Städten und Gemeinden im Landkreis abgenommen.
Dabei werden vom Oberrheintal im Westen des Landkreises bis in die Höhenlagen des mittleren Schwarzwalds im Osten Glasfaserleitungen verlegt. Selbst auf dem Kandelgipfel, der höchsten Erhebung im Landkreis Emmendingen, werden Adressen erschlossen. Dabei werden Höhenunterschiede von über 1000 Metern im Ausbaugebiet überwunden. Mit der Auswahl von GP Projekte, einem mit dem Glasfaserausbau in herausfordernder Topographie erfahrenem Unternehmen, wurde von der Deutsche Glasfaser die Grundlage für eine erfolgreiche Projektumsetzung in hoher Qualität geschaffen. Um einen zügigen Ausbau zu ermöglichen, wurde das Projektgebiet in drei Baucluster eingeteilt, in denen nahezu parallel gebaut werden wird. Begonnen wird im Baucluster 1 in der Stadt Kenzingen, danach folgen die Stadt Herbolzheim und die Gemeinde Rheinhausen. Die Tiefbauarbeiten im Baucluster 2 beginnen in der Gemeinde Teningen und im Baucluster 3 in der Gemeinde Freiamt. Vom Ausbau der sogenannten weißen Flecken sind insgesamt 22 Gemeinden im Landkreis betroffen. Vor Beginn der Bauarbeiten erhalten die Anwohnerinnen und Anwohner der jeweiligen Straße eine entsprechende Mitteilung und werden so früh wie möglich über die Arbeiten per Posteinwurf in ihrem Briefkasten informiert. Die Tiefbauarbeiten finden in enger Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis, den Kommunen, der Deutsche Glasfaser sowie dem Baupartner GP Projekte statt.