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Ein Gewinn für die Winzer und die Bevölkerung
Erstelldatum14.02.2023
Flurneuordnungsverfahren „Kornerberg“ jetzt offiziell beendet.
Gute Bedingungen für Weinbau: Nach über 15 Jahren Planung und Umsetzung ist die Flurbereinigung am „Kornenberg“ zwischen Endingen und Königschaffhausen jetzt auch offiziell abgeschlossen. 257 ehemals kleine und zersplitterte Rebflächen wurden unter Federführung des Amts für Flurneuordnung zusammengelegt und so umgestaltet, dass daraus 111 zusammenhängende Flurstücke entstanden sind. Auch ehemals brachliegende Flächen werden jetzt wieder bewirtschaftet.
Zum Abschluss hatte die Gemeinsame Dienststelle Flurneuordnung der Landratsämter Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen den Vorstand der Teilnehmergemeinschaft stellvertretend für die 100 Mitglieder in die Winzergenossenschaft Königschaffhausen eingeladen. Alle Vorstandsmitglieder erhielten für die gute Zusammenarbeit eine von Landwirtschaftsminister Peter Hauk unterzeichnete Dankurkunde überreicht.
Mit einer Fläche von 18 Hektar war „Kornenberg“ das größte Rebverfahren im Landkreis Emmendingen. Rund 825.000 Euro betrugen die gesamten Kosten, von denen etwa die Hälfte auf den Wegebau entfielen. Rund 60 Prozent und damit eine Summe von 487.000 Euro wurden durch Zuschüsse aufgebracht. Die Stadt Endingen steuerte 93.000 Euro bei, mit 245.000 Euro entfiel der Löwenanteil auf die Teilnehmergemeinschaft mit ihren runde 100 Mitgliedern.
3,5 Kilometer Wege angelegt, um Arbeits- und Produktionsbedingungen zu verbessern
Insgesamt wurden bei dem Verfahren im Rebgelände rund 3,5 Kilometer Wege angelegt, damit die Winzer ihre Grundstücke gut erreichen können. Der überwiegende Teil der neuen Wege entstand aus Rasenverbundsteinen, aber auch Schotter- und Grünwege führen jetzt zu den Rebflächen.
„Unser Hauptziel war, die Arbeits- und Produktionsbedingungen im Weinbau zu verbessern“, zog Peter Constantin vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) eine positive Bilanz des Verfahrens. „Wir haben die Voraussetzungen für wirtschaftlichen Landbau geschaffen und eine einzigartige Kulturlandschaft erhalten“, betonte er.
Streuobstwiesen und Sträucher angelegt - jetzt beliebtes Naherholungsgebiet
Davon profitiert hat auch die Natur und die ganze Bevölkerung. So wurden Streuobstwiesen angelegt und Obstbäumen und Sträuchern gepflanzt. Außerdem befinden sich auf dem Gelände Steilwände aus Löß, an Böschungen wurden Steinriegel errichtet und auch eine Wiedehopfhütte gebaut.
Der „Kornenberg“ ist inzwischen zu einem beliebten Naherholungsgebiet für Spaziergänger und Radfahrer geworden. Darauf wies auch Hans Peter Eckert hin, der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft hin. „Es ist ein Freizeitpark für die Menschen entstanden“, berichtete er aus seinen Beobachtungen. „Die Teilnehmergemeinschaft hat sich mit vielen ehrenamtlichen Stunden für die Öffentlichkeit eingesetzt“, dankte Bärbel Willmann, die Ortsvorsteherin von Königschaffhausen. „Wir können mit Freude auf die gelungene Flurneuordnung am Kornenberg zurückblicken“, freute sie sich.
Kurioses während der Planungsphase: Munition und ein Keltengrab
Beim Abschluss-Treffen wurden im Rückblick auch nochmals an Kuriositäten erinnert. So musste während der Planierungsarbeiten sogar der Kampfmittelbeseitigungsdienst anrücken und Munition aus dem II. Weltkrieg entfernen. Auch Reste aus einem Keltengrab wurden freigelegt.