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Netzwerktreffen der kommunalen Inklusionsvermittler
Erstelldatum16.10.2023
Austausch über Angebote und Pläne zum Thema Barrierefreiheit in den Kommunen im Landkreis Emmendingen.
Bruno Stratz, Behindertenbeauftragter des Landkreises Emmendingen und die Geschäftsstellenleiterin Esther Weber konnten am Mittwoch, 11. Oktober 2023 im kleinen Sitzungssaal des Landratsamts kommunale Inklusionsvermittler aus verschiedenen Gemeinden des Landkreises zu ihrem regelmäßigen Netzwerktreffen begrüßen. Nicht alle Gebiete im Landkreis seien derzeit abgedeckt, stellte Stratz gleich zu Beginn fest. Überhaupt scheine das Thema Inklusion in vielen Gemeinden momentan keinen allzu hohen Stellenwert zu haben. So seien beispielsweise die Städte Waldkirch und Denzlingen seit einer Weile ohne Inklusionsvermittlerinnen, und seines Wissens sei es auch nicht vorgesehen, die Stellen in nächster Zeit neu zu besetzen. Stratz und Weber kündigten an, darüber zeitnah mit dem jeweiligen Bürgermeister sprechen zu wollen.
Wie wichtig eine flächendeckende Versorgung von Ansprechpersonen beim Thema Barrierefreiheit und Inklusion ist, betonte Carina Wehrle bei ihrer Begrüßung. Sie stellte sich bei dem Netzwerktreffen als neue Leiterin des Versorgungsamts des Landratsamts vor, bedankte sich bei der Gelegenheit bei den Anwesenden für ihr Engagement und sicherte ihnen bei ihrer wichtigen Arbeit die Unterstützung durch ihr Amt zu.
Barrieren sichtbar machen, Barrieren abbauen
Im Anschluss gab es von Bruno Stratz und Esther Weber einen Überblick darüber, was in den letzten Monaten in Sachen Inklusion und Barrierefreiheit im Landkreis passiert ist. Unter anderem wurde die Protestaktion am Tag der Menschen mit Behinderung angesprochen, bei der Stellen in der Stadt Emmendingen markiert worden waren, die für Menschen mit Behinderung teils unüberwindliche Hindernisse darstellen. Auch der inklusive Allmend- und Erlebnispfad wurde kurz vorgestellt, und Bruno Stratz zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Johannes Baur, Senioren- und Inklusionsbeauftragter der Stadt Emmendingen, berichtete anschließend über die fortlaufenden Umbauten der Bushaltestellen im Stadtgebiet, um sie barrierefrei zu gestalten. Für Kenzingen berichtete der kommunale Inklusionsvermittler Winfried Höhmann über einen neuen Plattformlift im Amtsgerichtsgebäude, in dem auch die Stadtbücherei untergebracht ist, und aus Endingen informierte Sonja Pawellek über zwei neue Spielplätze, die durch ihr Einschalten nun auch mit inklusiven Modulen ausgestattet wurden. Auch aus anderen Gemeinden wurden Beispiele für die wichtige Arbeit der Inklusionsbeauftragten vorgetragen. Was allen Beispielen gemein war, ist, dass fast um jede der für die Inklusion wichtigen Errungenschaften gekämpft werden musste und oft Kompromisse nötig waren. Allein das zeigt schon, wie wichtig die Arbeit der kommunalen Inklusionsvermittler und Inklusionsvermittlerinnen ist, da die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen im Alltag ohne sie oft schlicht übersehen werden.
Hintergrund
Die kommunalen Inklusionsvermittler und Inklusionsvermittlerinnen (KIV) haben es sich zur Aufgabe gemacht, in ihren Kommunen das Thema Barrierefreiheit transparent zu machen und stehen als Ansprechpersonen zur Verfügung. Bei den Netzwerktreffen tauschen sich die KIV gegenseitig aus. Aktuell gibt es sieben Kommunale Inklusionsvermittler und Inklusionsvermittlerinnen und einen Inklusionsbeauftragten, die im Landkreis Emmendingen insgesamt 13 der 24 Kommunen betreuen.