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Alex Schulz und Reinhard Müller sind die Wildtierbeauftragten des Landkreises
Tiere haben im Wesentlichen drei Grundbedürfnisse – sie benötigen einen Schlafplatz, einen geeigneten Ort für die Jungenaufzucht und Nahrung. Und alle drei Bedürfnisse lassen sich im Siedlungsraum der Menschen leicht finden: Der Schlafplatz und der Ort für die Jungenaufzucht zum Beispiel auf Dachböden, die Nahrung in den Gärten und Mülleimern in und um Dörfer und Städte. Da immer mehr natürlicher Lebensraum dem Wohn- und Gewerbebau sowie dem Straßenbau weichen muss, werden diese „Angebote“ von den Tieren auch immer öfters gerne angenommen.
Hier kommen Alex Schulz und Reinhard Müller ins Spiel. Sie sind die beiden Wildtierbeauftragten des Landkreises Emmendingen und somit die Ansprechpartner, wenn es um Wildtiere geht. Die Stelle des Wildtierbeauftragten wird im Jagd- und Wildtiermanagementgesetz (JWMG) gefordert und ist seit Oktober 2017 im Landkreis Emmendingen eingerichtet. Der Wildtierbeauftragte ist organisatorisch bei der Jagdbehörde des Landratsamts angesiedelt und Ansprechperson für wildtierbezogene Fragen offizieller oder privater Art. Bis vor kurzem war Alex Schulz, der auch Forstrevierleiter der Rheinwälder ist, alleine für den Landkreis Emmendingen zuständig, nun teilt er sich die Aufgabe mit Reinhard Müller, dem Leiter der Unteren Jagdbehörde des Landratsamts. Schulz deckt den westlichen Bereich des Landkreises ab, Müller den östlichen.
Für welche Kommunen genau, ist über die interaktive Kreiskarte abrufbar oder über die PDF Karte Wildtierbeauftragte
„Egal, ob es der Marder auf dem Dachboden ist, der Dachs im Garten oder Untersuchung eines Wolfrisses – wir sind die erste Anlaufstelle, wenn es um die fachkundige Beratung und Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern, Behörden, Gemeinden und Wildtierschützern zum Umgang mit Wildtieren geht“, erklärt Reinhard Müller. „Wir bieten Beratung und erklären, was getan werden kann, um - falls notwendig - die Tiere aus dem Siedlungsraum zu vergrämen“, ergänzt Alex Schulz. „Allerdings töten oder fangen wir die Tiere nicht. Falls das im Ausnahmefall wirklich nötig werden sollte, ist das Aufgabe des zuständigen Stadtjägers, den wir dann vermitteln.“
Bindeglied zwischen den einzelnen Akteuren
Überhaupt sehen sich die beiden als Verbindungsglied zwischen Jagd- und Naturschutzverbänden, Forschungseinrichtungen und Verwaltungsbehörden. Aber auch die Strukturverbesserung für Wildtiere gehört zum Aufgabenbereich von Schulz und Müller, so legen sie zum Beispiel Pflanzungen in Zusammenarbeit mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg an, um der Wildkatze einen geeigneten Lebensraum zu bieten.
Für was sie hingegen nicht zuständig sind, ist alles, was mit der Jagd zu tun hat. Hier ist die Jagdbehörde der richtige Ansprechpartner. „Auch bei Wildtierunfällen, zum Beispiel einem angefahrenen Reh, ist der Revierjäger zuständig und zu benachrichtigen“, erklärt Müller. „Wenn hingegen ein gerissenes Reh gefunden wird, sollten ich oder Herr Schulz angerufen werden.“
Öffentlichkeitsarbeit und Infoveranstaltungen
Geplant sind von den beiden Wildtierbeauftragten auch eine vermehrte Öffentlichkeitsarbeit und Infoveranstaltungen, um der Bevölkerung wichtiges und nützliches Wissen zum Umgang mit Wildtieren zu vermitteln. Zudem sind Schulz und Müller in ihrer Funktion als Wildtierbeauftragte am Wildtiermonitoring der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) beteiligt, bei der zum Beispiel mit GPS-Daten die Aufenthaltsorte seltener Wildtiere – etwa Luchs, Wildkatze, Auerwild oder Biber – erfasst werden.
Kontaktdaten der Wildtierbeauftragten des Landkreis Emmendingen
Alex Schulz
Telefonnummer: 07822 300 160
a.schulz@landkreis-emmendingen.de
Reinhard Müller
Telefonnummer: 07641 451 9451
r.mueller(@)landkreis-emmendingen.de