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Arbeitssicherheitstage rund um die Holzernte
1. Baumbeurteilung. 2. Aktuelle Fälltechnik. 3. Zufallbringen von hängengebliebenen Bäumen. So hießen die drei Stationen, die am Freitag, 10. November 2023 im Waldgebiet in der Nähe des Elzacher Schützenhauses vom Kreisforstamt eingerichtet worden waren. 31 Waldbesitzende waren gekommen, um am ersten von drei jeweils circa drei Stunden dauernden Terminen gezeigt zu bekommen, wie Baumfällungen so sicher wie möglich durchgeführt werden können. Insgesamt haben sich über 100 Personen für die drei Termine angemeldet.
Fortbildungsbedarf beim Thema Arbeitssicherheit im Wald
„Das zeigt, dass dringender Fortbildungsbedarf vor Ort beim Thema Arbeitssicherheit im Wald besteht“, zeigte sich Martin Schreiner, Leiter des Dezernats Ländlicher Raum und Forstamt, zufrieden mit dem Erfolg des Angebots. „Infolge des Klimawandels gibt es mehr kränkelnde und absterbende Bäume im Wald, mehr Stammfäule, mehr Schadholz, mehr Totholz und mehr Schädlinge. Das bedeutet ein sehr viel höheres Gefahrenpotential“, erklärte Schreiner. „Ziel der Schulungen ist es deshalb, die Privatwaldbesitzenden für sicherheitsrelevante Aspekte bei der Waldarbeit zu sensibilisieren und anhand von Beispielen praktische Anleitungen im Umgang mit Gefahrenquellen zu geben.“
Das begann am Freitag an Station 1, bei der Forstamt-Trainee Leo Klotz Hinweise und Tipps für die richtige Absicherung des Arbeitsbereichs gab, inklusive der Sperrung von Waldwegen sowie der Baumbeurteilung und – ganz wichtig – der sicheren Entfernung und Position vom fallenden Baum. An Station 2 zeigte Simon Fischer, Leiter des Forstreviers Elzach-Oberprechtal, die aktuellen Fälltechniken sowie deren Einsatzbereiche und -grenzen. An Station 3 ging es bei Nico Zink, Forstwirtschaftsmeister im Stadtwald Waldkirch, darum was zu tun ist, wenn das passiert, was nicht passieren soll: Der Baum bleibt hängen und fällt nicht zu Boden.
Mehr als 4.000 Unfälle - 60 Prozent passieren im Privatwald
2022 gab es in Deutschland über 4.000 Unfälle bei Arbeiten im Wald, 33 davon verliefen tödlich. 60 Prozent der Unfälle passierten im Privatwald, die meisten durch herunterfallende Baumteile. „Einige dieser Unfälle wären sicher vermeidbar gewesen. Darum ist es wichtig, dass jeder bei der Arbeit im Wald die Gefahren kennt und weiß, wie man diese minimieren kann. Die Einschätzung der persönlichen Fähigkeiten und den Mut, sich im Zweifel Unterstützung zu holen, spielen dabei auch eine wichtige Rolle“, betonte Fischer. „Wir hoffen daher, dass wir mit unseren Praxisempfehlungen an den drei Arbeitssicherheitstagen dazu beitragen, dass weniger Unfälle im Wald passieren.“