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Busverbindungen für mehrere Kaiserstuhl-Gemeinden werden verdichtet und ausgeweitet
Im Landkreis Emmendingen erfolgt zum 1. Februar 2024 ein weiterer Schritt zur Umsetzung des Nahverkehrsplans, welcher unter anderem bis Ende 2025 vorsieht, alle Gemeinden und Ortsteile im Stundentakt an den ÖPNV anzubinden. Insbesondere die Gemeinden Forchheim, Wyhl und Weisweil profitieren von der im kommenden Monat startenden Ausweitung der Bus-Verbindungen. „Wir haben es somit geschafft, auch die letzten drei Gemeinden im Landkreis im Stundentakt von morgens früh bis abends spät an den Nahverkehr anzubinden und damit den ländlichen Raum weiter zu stärken“, stellt Landrat Hanno Hurth zufrieden fest. Zuvor hatten schon die Gemeinden Biederbach, Freiamt, Sexau und Rheinhausen von einem derartigen Stundentakt profitieren können. Einen Betrag dazu liefert auch das Förderprogramm „Innovativer ÖPNV in ländlichen Räumen“ des Landes Baden-Württemberg.
Mit dem Auslaufen der alten Konzession der Linie 106 Ende Januar 2024 hat sich die Gelegenheit ergeben, auch hier die Taktverdichtung zu realisieren und einen regelmäßigen Stundentakt anzubieten. „Wir sind sehr froh, diese Verkehrsleistung mit Rist-Reisen aus Kenzingen an ein lokales, mittelständisches Unternehmen aus der Region vergeben zu können“, so der Amtsleiter des Amtes für ÖPNV im Landratsamt Emmendingen, Timm Anders. „Wir danken der SWEG für die jahrzehntelange gute Bedienung der Linie 106“, betont er.
Zusätzlich wird die Vernetzungslinie 564 ebenfalls am 1. Februar 2024 Ihren Betrieb aufnehmen, so dass montags bis freitags ein Rundkurs von Endingen über Forchheim, Wyhl, Sasbach, Königschaffhausen und zurück nach Endingen angeboten werden kann. Damit wird das Angebot für diese Gemeinden nochmals verdichtet. Die bisher mit der Linie 103 auf diesem Streckenabschnitt gefahrenen Fahrten bleiben weitestgehend bestehen bzw. werden durch die Linie 564 ersetzt. Mit der derzeitigen Linie 7200.3 Bus B (später Linie 572) hat Weisweil bereits heute eine Taktverdichtung in der Hauptverkehrszeit.
Die beiden Geschäftsführer von Rist-Reisen, Karl Rist und Frank Heilmann, erklären: „Wir freuen uns darauf, im RVF Gebiet zwei weitere Linien betreiben zu dürfen. Wir sichern dem Landkreis und den Fahrgästen zu, alles zu unternehmen, um einen guten ÖPNV am nördlichen Kaiserstuhl auf die Straße zu bringen. Gerne arbeiten wir mit der SWEG zusammen, um auch die Anschlüsse zwischen den beiden Verkehrsunternehmen zu gewährleisten.“
Die Umsetzung des Nahverkehrsplans im Landkreis ist damit jedoch noch nicht abgeschlossen. Schon zum 1. September 2024 werden weitere Gebiete im Landkreis Emmendingen Verbesserungen beim ÖPNV erhalten. Dann werden zusätzliche Ortsteile besser angebunden und Vernetzungslinien werden weiter ausgebaut. Die letzten Linien sollen dann zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 umgestellt werden.
Auf den neuen Linien gilt selbstverständlich der RVF-Tarif. „Im RVF gibt es attraktive Tarife für die Fahrgäste, die übrigens auch digital mit einem Rabatt angeboten werden. Eine Ausweitung des Angebots macht das Bus- und Bahn-Fahren gerade auch im ländlichen Raum noch attraktiver“, sagt Dorothee Koch, Geschäftsführerin des Regio-Verkehrsverbunds Freiburg (RVF).
Fahrpläne finden die Fahrgäste auf der Homepage www.rvf.de. Dort werden sämtliche Fahrpläne tagesaktuell – größtenteils mit Echtzeitinformationen – abgebildet. Unter „Mein Fahrplanheft“ können sich Kundinnen und Kunden ihren individuellen Fahrplan zusammenstellen und herunterladen.
Wichtig für Bürgerinnen und Bürger
Was ist neu?
Die Linie 106 der SWEG wird zum 1. Februar 2024 nach den Vorgaben des Nahverkehrsplans in Linie 560 umbenannt und von Rist-Reisen bedient. Sie wird von ca. 5:00 Uhr bis nach Mitternacht im Stundentakt zwischen Kenzingen – Weisweil – Wyhl – Forchheim nach Endingen fahren. Dieser Stundentakt ermöglicht in Kenzingen einen Anschluss auf die Rheintalbahn in beide Richtungen. Wer also Richtung Offenburg bisher immer in Riegel-Malterdingen auf den Anschluss warten musste, kann nun nach Kenzingen fahren und bekommt dort einen guten Anschluss von und nach Offenburg. Auch die Fahrgäste, die bisher über Endingen nach Riegel-Malterdingen gefahren sind und nach Emmendingen bzw. Freiburg wollten, können nun über Kenzingen fahren. Damit entfällt ein Umstieg in Endingen und die Reisezeit reduziert sich für Weisweiler und Wyhler. Für die Forchheimer bleibt die Reisezeit gleich.
Die Linie 560 wird ab dem 1. Februar 2024 auch am Wochenende bedient, so dass die Weisweiler sich nicht mehr um ein Anrufsammeltaxi bemühen müssen, sondern im Stundentakt direkt an die Rheintalbahn nach Kenzingen fahren können. Der Umweg über Rheinhausen und ein Anruf beim Sammeltaxi entfällt. Auch die Wyhler und Forchheimer kommen nun am Wochenende im Stundentakt an die Rheintalbahn und auf die Kaiserstuhlbahn.
Solange die Linie 103 der SWEG noch zwischen Endingen und Riegel-Malterdingen fährt, müssen die Fahrgäste weiter in Endingen von der Linie 560 auf die Linie 103 umsteigen. Nur zu den Zeiten, zu denen die Linie 103 oder die S5 nicht fährt, fährt die Linie 560 nach Riegel-Malterdingen durch, dies ist im Wesentlichen an Samstagen der Fall. Davon profitieren dann auch die Endinger und Riegeler Bürgerinnen und Bürger, die dadurch häufiger an die Rheintalbahn gebracht werden und dort die RB nach Emmendingen und Freiburg erreichen.
Neu ist außerdem die Linie 564,die ebenfalls von Rist-Reisen betrieben wird. Diese Linie bedient bis auf zwei Fahrten an Schultagen und im Abendverkehr, an denen noch die SWEG mit der Linie 103 fährt, den Ringverkehr Endingen – Forchheim – Wyhl – Sasbach – Königschaffhausen – Endingen. Gefahren wird montags bis freitags von 8:15 Uhr bis 18:15 Uhr stündlich, womit das Angebot für diese Gemeinden auf eine angenäherte halbstündliche Bedienung verdichtet wird. Anschluss gibt es mit dieser Linie auf die Kaiserstuhlbahn Ost (S11) in Endingen.
Neu ist auch, dass viele der Fahrten der Linie 560 in Forchheim über die Haltestelle Herrenstraße geführt werden. Dadurch steht mehr Wartefläche für die Fahrgäste zur Verfügung. Es wird auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine neue Halteposition Richtung Endingen angeboten. Allerdings ist dies nicht bei jeder Fahrt möglich. Insbesondere am Morgen und an Sonntagen, wenn die Züge nicht im gewohnten Takt fahren, muss Zeit eingespart werden. Dann können die Busse nur über die Haltestelle „Wyhler Straße“ in Forchheim fahren. Dadurch müssen die Fahrgäste darauf achten, an welcher Haltestelle der Bus fährt.
An Sonntagen muss auch die Schleifenfahrt in Weisweil entfallen, um die Anschlüsse garantieren zu können. Daher wird die Haltestelle „Kenzinger Straße“ in Weisweil auch eine Haltestelle von Kenzingen Richtung Wyhl bekommen. Ebenfalls an Sonntagen hält der Bus in Kenzingen auf der Westseite des Bahnhofs vom P&R-Parkplatz und fährt von dort direkt nach Weisweil, auch dies ist den Anschlüssen geschuldet. Die letzte Abfahrt ab Kenzingen wird an Sonntagen wieder auf der östlichen Seite abfahren, da der Anschluss von der Rheintalbahn mit dem dort verkehrenden Schienenersatzverkehr gewährleistet werden muss.
Was passiert im Schülerverkehr?
Hier gibt es nur kleinere Anpassungen. Die größten Änderungen ergeben sich für die Riegeler Schülerinnen und Schüler. So wird der Bus morgens nach Kenzingen in der Linienführung von Riegel über Endingen nach Kenzingen fahren, um hier noch als „Verstärker“ für die Busse aus Endingen zu fungieren. Nach der 5. Stunde in Kenzingen fahren die Schülerinnen und Schüler künftig mit dem Expressbus um 12:25 Uhr an das Endinger Schulzentrum und steigen dort in einen Bus der Linie 102 nach Riegel um. Nach der 10. Stunde in Kenzingen fahren die Riegeler künftig mit der Linie 7200 um 17:12 Uhr ab der Haltestelle Kenzingen Schulstraße und können in Riegel-Malterdingen auf einen Bus der Linie 103 nach Riegel und Endingen umsteigen. Die genauen Fahrmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler von und nach Kenzingen werden der Schule zur Verfügung gestellt und dort veröffentlicht.
Schülerinnen und Schüler aus Endingen wurden bisher nach der 5. Stunde mit zwei Bussen nach Forchheim bzw. Wyhl gefahren. Ab dem 1. Februar 2024 fährt nun der Bus, der bisher nur nach Wyhl gefahren ist, auch über Forchheim. Der Bus, der früher die Strecke Endingen – Forchheim – Kenzingen fuhr, entfällt.
Wenige Minuten früher fahren die Busse zur 1. und 2. Stunde nach Wyhl, da so die Kinder bis vor die Schule gebracht und noch Anschlüsse an die Züge in Kenzingen erreicht werden können.
Aufgrund der unsicheren Situation mit den Direktbussen nach Ettenheim hat der Landkreis Emmendingen - obwohl dies nicht in seiner Zuständigkeit liegt - mit der Fahrplanneugestaltung dafür gesorgt, dass alle vom nördlichen Kaiserstuhl mit guten Anschlüssen Richtung Norden in Riegel-Malterdingen gebracht werden können. So wird es einen Bus geben, der ab Weisweil über Wyhl, Forchheim, Endingen und Riegel zum Bahnhof Riegel-Malterdingen fährt (Linie 560). Gleichzeitig wird es einen neuen Bus der Linie 102 von Jechtingen über Sasbach, Königschaffhausen, Endingen, Riegel nach Riegel-Malterdingen geben. Die beiden Busse fahren ab Endingen hintereinander her, so dass ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen. Die Busse sind um 7:12 Uhr in Riegel-Malterdingen. Der Anschlusszug fährt um 7:22 Uhr. Mit dem Landkreis Ortenau ist abgesprochen, dass – sollte der Direktbus nicht mehr fahren – ausreichende Bus-Kapazitäten, die dann auch auf einen verspäteten Zug warten, die Schülerinnen und Schüler von der Rheintalbahn zur Heimschule Ettenheim bringen. Alle anderen Schulverbindungen sollten gleichbleiben.
Die Bürgerinnen und Bürger werden darum gebeten, sich rechtzeitig über die sie betreffenden Verbindungen zu informieren.