Hauptbereich
Fachstelle für Adoption und Pflegeeltern
Die Fachstelle
- sucht neue Pflegefamilien
- prüft die Eignung von Pflegeelternbewerbern durch umfassende
Beratung, Begleitung und Qualifizierung - ist Ansprechpartner für Pflegeeltern unabhängig vom Einzelfall bei allgemeinen Fragen
- informiert über weitere Qualifizierungsmöglichkeiten und Fortbildungen für Pflegeeltern
- ist Ansprechpartner für Adoptivfamilien
- berät und betreut Eltern, die sich mit dem Gedanken tragen, ihr Kind bei Adoptiveltern aufwachsen zu lassen
- berät, prüft und qualifiziert Eltern, die ein Kind adoptieren möchten
- unterstützt Adoptierte und ihre leiblichen Verwandten bei der Suche nach ihren Wurzeln
- berät Stiefeltern, die die Kinder ihres Ehepartners adoptieren möchten
Sie möchten Pflegeeltern werden?
An Familien werden in der modernen Leistungsgesellschaft hohen Anforderungen gestellt. Immer häufiger kommen Eltern mit ihren Kindern deshalb auch in Not- und Konfliktsituationen, in denen sie auf Hilfe und Unterstützung des Jugendamtes und von Pflegefamilien angewiesen sind. Dort können Kinder und Jugendliche die Erziehung, Förderung und Geborgenheit erfahren, die sie für ihre weitere gesunde Entwicklung benötigen.
Befristet oder dauerhaft – die Vollzeitpflege
Vollzeitpflege ist eine Form der Hilfe zur Erziehung außerhalb des Elternhauses, bei der das Kind oder der Jugendliche über Tag und Nacht von einer Pflegefamilie betreut und erzogen wird. Entsprechend dem Alter und Entwicklungsstand des jungen Menschen sowie den Möglichkeiten der Verbesserung der Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie kann es sich dabei um eine zeitlich befristete Erziehungshilfe oder um eine auf Dauer angelegte Lebensform handeln.
Kurz und intensiv – die Bereitschaftspflege
In Familien können Krisensituationen eintreten, die Kinder und Jugendliche als Bedrohung und Verunsicherung erleben. In der Bereitschaftspflege erhält der junge Mensch in seiner Notlage einen sicheren familiären Rahmen, Rückhalt und Schutz bis das Jugendamt weitere Perspektiven mit den Beteiligten entwickelt hat.
Was bringen Pflegekinder mit?
Die Kinder haben oft längere Zeit in schwierigem, belasteten familiärem Umfeld gelebt und seelische Verletzungen, Vernachlässigung, manchmal auch Gewalt oder Missbrauch, erfahren. Sie können deshalb problematische Verhaltensmuster entwickelt haben und Misstrauen gegenüber Erwachsenen. Trotz ihres großen Bedürfnisses nach Zuwendung und Anerkennung können sie dies manchmal zunächst nicht zeigen, sondern sind auf sensible, liebevolle und konsequente Pflegeeltern angewiesen, die sie mit all ihren Facetten annehmen, Beziehung anbieten und ihnen Halt und Orientierung geben.
Unter welchen Voraussetzungen können Sie Vollzeitpflegefamilie bzw. Bereitschaftspflegefamilie werden
- Belastbarkeit, Geduld und Gelassenheit
- eigene stabile familiäre Situation
- Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen
- erzieherische Erfahrungen und Fähigkeiten
- Reflexionsfähigkeit
- Offenheit und Toleranz gegenüber ungewöhnlichen oder fremden Verhaltensweisen
Des Weiteren sind uns ein wertschätzender Umgang mit den leiblichen Eltern, sowie die Bereitschaft zur Kooperation mit leiblichen Eltern und dem Jugendamt wichtig. Bei Schwierigkeiten sollten Sie außerdem bereit sein fachliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Grundsätzlich durchlaufen Bewerber ein Eignungsverfahren:
Formelle Voraussetzungen
- Vorlage von Führungszeugnis und Gesundheitszeugnis
- Pflegeeltern müssen nicht unbedingt miteinander verheiratet sein, auch erfahrene Einzelpersonen sind als Pflegeperson möglich
- genug Platz für ein Pflegekind (eigenes Zimmer)
- einer der Pflegeeltern sollte Zeit haben, d.h. nicht voll berufstätig sein
Persönliche Eignung
Im Rahmen eines Vorbereitungsseminars mit anderen interessierten Pflegefamilienbewerbern werden wichtige Informationen zum Thema gegeben. Auch haben die Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich innerhalb der Gruppe auszutauschen. In Einzelgesprächen mit den zukünftigen Pflegeeltern wird ein persönliches Profil erarbeitet, welche Kinder in die Familie passen könnten, welche Belastungen und Anforderungen die Pflegeeltern in ihrer Familie tragen können. Ziel ist dabei, dass ein Kind passgenau vermittelt werden kann und das Pflegeverhältnis gelingt.
Weiterführende Infos:
Unterstützung bei Adoption
Adoption kann eine Lösung für leibliche Eltern sein mit einer ungewollten Schwangerschaft umzugehen. Mit der Entscheidung für eine Adoption gehen leibliche Eltern einen verantwortungsvollen Schritt, in dem sie ihr Kind in die Hände von Menschen legen, die die Verantwortung für ein Kind tragen wollen und können.
Vor dieser Entscheidung sollten sich leibliche Eltern ausführlich informieren. Die Fachstelle für Adoption und Pflegeeltern bietet eine umfassende und ausführliche Beratung, damit leibliche Eltern Klarheit darüber bekommen, ob Adoption für sie und ihr Kind der richtige Weg ist. Hierzu gehört auch die Information über Alternativen zur Adoption.
Wer ein Kind adoptieren möchte wird von der Fachstelle für Adoption und Pflegeeltern ausführlich beraten und überprüft. Des Weiteren erfolgt in einem umfangreichen Bewerberverfahren eine Vorbereitung auf die neue Aufgabe. Auch nach der Vermittlung eines Kindes in die Familie steht die Fachstelle beratend und unterstützend zur Seite.
Unterstützung erhalten Adoptierte und ihre leiblichen Verwandten, wenn der Wunsch besteht, etwas über die eigene Herkunft zu erfahren. Die Fachstelle für Adoption und Pflegeeltern ist bei der Suche nach leiblichen Verwandten behilflich. Außerdem besteht die Möglichkeit, Briefe, Fotos und Geschenke über die Fachstelle weiterzuleiten und in einem geschützten Rahmen Kontakte herzustellen.
Außerdem beraten wir Stiefeltern, die die Kinder des Ehepartners adoptieren wollen und werden im familiengerichtlichen Verfahren bei Antrag auf Adoption des Stiefkinds angehört. Grundlage dafür sind mehrere Gespräche mit dem Stiefelternteil, dessen Ehepartner sowie dem Kind, auch im Rahmen von Hausbesuchen.