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Flüchtlinge ziehen in Denzlinger Halle
Erstelldatum24.02.2016
Die neue Leichtbauhalle in Denzlingen wird in den nächsten Wochen die erste Unterkunft für 38 Flüchtlinge: Sie ziehen am Donnerstag, 25. Februar 2016 in die Halle am Rande eines Wohngebietes in der Waldkircher Straße ein.
Die neue Leichtbauhalle in Denzlingen wird in den nächsten Wochen die erste Unterkunft für 38 Flüchtlinge: Sie ziehen am Donnerstag, 25. Februar 2016 in die Halle am Rande eines Wohngebietes in der Waldkircher Straße ein. Die Belegung erfolgt mit alleinstehenden Männern, von denen 34 aus dem Irak und drei aus Syrien stammen, ein weiterer ist staatenlos. Sie werden nach ihrer Ankunft mit einem warmen Essen begrüßt, da für sie nach der Busfahrt von der Erstaufnahmestelle in Karlsruhe nach Emmendingen und den Aufnahmeformalitäten im Landratsamt ein langer und anstrengender Tag zu Ende geht.
In der Halle ist insgesamt Platz für bis zu 60 Flüchtlinge, die in den nächsten Wochen folgen. Sie bleiben zunächst einige Wochen in Denzlingen und werden dann nach und nach in andere Unterkünfte verlegt. Die Leichtbauhalle ist vom Landkreis Emmendingen, der diese Notunterkunft betreibt, bis Ende dieses Jahres gemietet.
Die rund 600 Quadratmeter große zeltähnliche Halle ist mit Planen in verschiedene Parzellen unterteilt, in denen jeweils sechs Personen untergebracht sind. Dadurch soll in der großen Halle soweit als möglich Privatsphäre geschaffen werden. Je zwei Flüchtlinge teilen sich einen Spind. In der Halle sind insgesamt 30 Stockbetten aufgestellt. Für die Sauberkeit der Halle sind die Bewohner selbst verantwortlich, die Abfälle werden in großen Mülltonnen gesammelt. Der Landkreis setzt beim Betrieb der Halle darauf, dass sich die Flüchtlinge selbst einbringen – was nach den bisherigen Erfahrungen mit anderen Hallen funktioniert.
Die Flüchtlinge kochen selbst. Sie können sich in den Denzlinger Geschäften mit Lebensmitteln versorgen und sie in den 30 Kühlschränken in der Halle aufbewahren. Fürs Kochen stehen vier Elektroherde im Kochcontainer vor der Halle. Dort sind insgesamt sieben Container aufgebaut – mit Duschen, Toiletten, Waschmaschinen und Trockner. In einem der Container bieten zwei Sozialarbeiter des Landratsamtes regelmäßig Sprechstunden vor Ort an. Diese Aufgabe teilen sich Mira Hartmann und Andreas Irsch. Sie organisieren auch die Sprachkurse für die Flüchtlinge, die aus 90 Unterrichtseinheiten bestehen.
Weiterer Ansprechpartner und Bindeglied zwischen Flüchtlingen, Landratsamt und Gemeinde ist Johannes Wagner, der als Mitarbeiter der Aufnahmebehörde des Landratsamtes zu festen Zeiten und auf Bedarf in Denzlingen vor Ort ist. Besonders vorteilhaft für die Flüchtlinge aus dem arabischen Sprachraum ist, dass sich aus dem Team der Hausmeister einige Mitarbeiter mit den Flüchtlingen in ihrer Landessprache verständigen können. Für die Sicherheit sorgt ein Sicherheitsdienst, der von Emmendingen aus auch für Denzlingen zuständig ist.
Ein Helferkreis aus ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist auf die Ankunft der Flüchtlinge vorbereitet und unterstützt die Männer, damit sie sich in Denzlingen schnell einleben und die Wege zu den Einkaufsmöglichkeiten, zu Gemeindeeinrichtungen oder zum Bahnhof kennenlernen. Unterstützung kommt auch aus den Reihen der 24 Flüchtlinge, die schon länger in einer Erstunterkunft in der Rosenstraße leben.
Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis Emmendingen rund 1.500 Flüchtlinge untergebracht, in diesem Jahr sind es bisher 370 Personen. Derzeit werden dem Landkreis wöchentlich 60 Personen zur Unterbringung zugeteilt.
Die Denzlinger Halle ist eine von fünf Hallen-Notunterkünften, die für Flüchtlinge im Landkreis Emmendingen erste Aufnahmestation ist. In Weisweil steht seit Ende Januar eine baugleiche Halle für bis zu 60 Personen, im Herbolzheimer Greschbachgebäude sind derzeit rund 90 Flüchtlinge untergebracht. Der Landkreis nutzt außerdem zwei kreiseigene Turnhalle seit Oktober in Waldkirch mit rund 65 Personen und seit Weihnachten beim Berufsschulzentrum in Emmendingen mit rund 75 Personen. Zu diesen fünf Hallen kommen weitere 75 Unterkünfte, die sich über den ganzen Landkreis verteilen wie Wohnungen und Wohnhäuser, Gemeinschaftsunterkünfte, Gaststätten, ehemalige Heime und Wohncontainer, wie sie derzeit gerade in Riegel und Malterdingen vorbereitet werden.