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Deutsch-französische Energiewendewoche
Erstelldatum01.02.2019
Bei der deutsch-französische Energiewendewoche trafen sich Bürgermeister und Kommunalvertreter, um Energielösungen und Klimaschutzaktivitäten beiderseits des Rheins kennenzulernen.
Am Oberrhein sind die Herausforderungen des Klimawandels bereits deutlich zu spüren, zum Beispiel bringt die Trockenheit im Sommer Probleme für Land- und Forstwirtschaft. Grund genug für Armin Bobsien, Klimaschutzmanager der Stadt Emmendingen und Philipp Oswald, Klimaschutzmanager des Landkreises Emmendingen zusammen mit dem Bürgermeister der elsässischen Gemeinde Muttersholz, Patrick Barbier, einen Austausch über den Rhein zum Thema Klimaschutz zu organisieren. Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich soll hierbei praktisch und aktuell dem politischen und fachlichen Austausch dienen. Partner für den Landkreis Emmendingen ist der PETR (Pôle d’Equilibre Territorial et Rural) Sélestat-Alsace Centrale mit rund 75.000 Einwohnern und einer Fläche von rund 500 km².
Rund 40 Bürgermeister und Kommunalvertreter und über 50 Bürger aus den beiden benachbarten Landkreisen Emmendingen und Sélestat-Alsace Centrale trafen sich zu den Veranstaltungen des Projektes „Deutsch--französisches Reallabor: Energielösungen beiderseits des Rheins“. In der Auftaktveranstaltung in Emmendingen begrüßten Landrat Hanno Hurth und sein Pendant, Marcel Bauer, Bürgermeister von Sélestat und Präsident der Territorialbehörde PETR. Der Klimaschutzmanager des Landkreises Emmendingen, Philipp Oswald, informierte die elsässischen Besucher darüber, dass sich der Landkreis das Ziel gesetzt habe bis 2030 seinen Strombedarf zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien zu decken und verwies auf entsprechende Klimaschutzaktivitäten, z.B. die Solardachkampagne. Die Delegation besuchte anschließend beispielhafte Klimaschutzvorhaben im Landkreis wie die energetische Haussanierung in Emmendingen, Wasserkraft in Waldkirch, Windkraft in Freiamt, das Bauinformationszentrum BIZZ in Gutach-Bleibach und Nahwärmeversorgung in Elzach.
Am Freitag der folgenden Woche fuhren deutsche Besucher in den PETR nach Sélestat, um auf der französischen Seite Beispiele zu besuchen: Ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus als Beispiel für eine energetische Sanierung in Sélestat, das „Maison de la Natur“ in Muttersholz mit seinem pädagogischen Programm und der Bau eines Wasserkraftwerks, sowie die Versorgung des Areals um das Hallenbad von Vallée de la Villé, (der Partnergemeinde von Elzach) mit Solarthermie, Holzhackschnitel und Solarstrom. Aurélie Kosman, Projektleiterin, stellte den Klimaplan des PETR zu den Themen Feinstaub, Luftschadstoffe, Klima und Energie vor, der vom französischen Staat bis 2030 festgesetzt wurde.
In Endingen kamen deutsche und französische Bürger zusammen, um über das bürgerschaftliche Engagement im Klimaschutz zu sprechen. Im Mittelpunkt standen am Vormittag Erfahrungsberichte der Energiegenossenschaften, während am Nachmittag konkrete Projekte in Emmendingen angeschaut wurden. Mitte März folgt im Elsass noch ein Treffen zwischen deutschen und französischen Pädagogen und Ehrenamtlichen, die Interesse haben, Jugendliche und Schulkinder zum Thema Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Energie zusammenzubringen.
Patrick Barbier, Ideengeber und Bürgermeister von Muttersholz fasste die bisherigen Aktionen zusammen: „Wir müssen die gleichen Umwelt- und Energieprobleme auf beiden Rheinseiten lösen und haben dabei die gleiche Erde, die gleiche Sonne und sollten unsere Verbindungen für eine Zusammenarbeit konstruktiv nutzen“.