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Erstes Regionaltreffen der Flurneuordnung im Landkreis
Erstelldatum26.03.2019
Mit Flurneuordnungsverfahren wird aktiv die Entwicklung des ländlichen Raums gefördert. Es werden beispielsweise Wege, Hofzufahrten und Brücken gebaut oder Hänge in Weinbaugemeinden modelliert.
„Mit der Flurneuordnung fördern wir aktiv die Entwicklung des ländlichen Raumes im Landkreis Emmendingen. “ Mit diesen Worten empfing Landrat Hanno Hurth zum ersten Mal die Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaften der 15 laufenden Flurneuordnungsverfahren. Es war der Beginn eines Austausches, der in den nächsten Jahren fortgesetzt werden soll, kündigte der Landrat an.
Gottlob Holzinger, der Leiter des Amtes für Flurneuordnung, nannte Zahlen: „In den vergangenen 70 Jahren wurden schon 94 Flurneuordnungsverfahren im Landkreis abgeschlossen. Mit den laufenden 15 Verfahren überspringen wir die 100-er Marke.“, informierte er. Zusammen mit Jessica Vollmer, Philipp Reuter und Jürgen Baumann gab er einen Überblick über den Stand und die Fortsetzung der laufenden Verfahren im Landkreis. Rund 3.000 Teilnehmer sind in den laufenden 15 Verfahren im Landkreis Emmendingen auf über 8.500 Hektar Fläche in Flurneuordnungsverfahren einbezogen.
Die betroffenen Flächen reichen dabei von fünf Hektar für Flurneuordnung in Rebbergen wie zum Beispiel am Hungerberg in Bahlingen bis zu den flächenmäßig großen sogenannten „Schwarzwald-Verfahren“ im Elztal mit bis zu 2.000 Hektar wie zum Beispiel in Winden und Elzach-Oberprechtal.
Zusammen kosten alle geplanten Baumaßnahmen 22 Millionen Euro, die mit über zwölf Millionen Euro durch das Land, den Bund und die EU gefördert werden. Damit bauen die Teilnehmer mit Unterstützung des Amtes für Flurneuordnung beispielsweise Wege, Hofzufahrten und Brücken oder modellieren in Weinbaugemeinden Hänge, um sie ökonomisch bearbeiten zu können.
Nach dem Naturschutzrecht müssen in jedem Verfahren auch ökologische Ausgleichsleistungen erbracht und von den Teilnehmern bezahlt werden. Diese ökologischen Ressourcenplanungen und Bilanzierungen der notwendigen Ausgleichsmaßnahmen verlängern die Verfahrenszeiten um bis zu einem Jahr. „Wir stellen einen ökologischen Ausgleich überhaupt nicht in Frage, wir unterstützen die Naturschutzverwaltung bei allen notwendigen Maßnahmen“ war der grundlegende Tenor einer intensiven Diskussion in der großen Runde im Landratsamt.
Aber die langen Zeiten bis zum Ende eines Verfahrens würden die Teilnehmer deutlich strapazieren. Während bis in die 90-er Jahre die Verfahren durchschnittlich nach zehn Jahren abgeschlossen werden konnten, dauern sie derzeit rund 18 Jahre. Landrat Hanno Hurth zeigte Verständnis für das Unbehagen der Teilnehmer. „Die Verfahrenszeiten müssen deutlich kürzer werden. Alle Personalstellen des Landkreises in der Flurneuordnung sind besetzt“, betonte er. Das Land müsse bei der Stellenbesetzung noch nachziehen – vor allem im Hinblick auf die Verfahren in Zusammenhang mit dem Ausbau der Rheintalbahn. Alle bis dahin laufenden Verfahren müssen weit fortgeschritten oder gar abgeschlossen sein und neue Verfahren daher warten.