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Boys'Day und Girls'Day geben Einblicke in andere Berufswelten
Erstelldatum30.03.2019
Mädchen werden Mechaniker und Jungs arbeiten in der Pflege: Die "Boys' Day" und "Girls'Day"sollen jungen Leuten Mut und Lust machen, auch mal andere Berufe kennnezulernen.
Emely und Charlotte öffnen mit dem Akku-Schrauber die Rückwand eines PCs. Niklas und Levi fixieren unterdessen mit einem Tachymeter einen Punkt auf der gegenüberliegenden Seite. Zwei andere Jungs erkundigen sich, was genau die Aufgaben im Sozialamt sind: Die Mädchen und Jungen machten diese Woche beim bundesweiten Boys‘ Day und Girls’Day mit und wagten im Landratsamt einen Blick in Berufe und Tätigkeiten, die für ihr Geschlecht eher nicht typisch sind.
Deshalb bauten zwei Mädchen in der EDV-Abteilung der Kreisbehörde Computer und Handys auseinander, was ihnen sichtlich Spaß machte. Die zehn Jungs flitzen mit Fragebogen und Stift durch die Gebäude des Landratsamtes, um bei einer Rallye zu erfragen, wie viele Gemeinden der Landkreis hat (24) , wo es die Führerscheine gibt (im Haus am Festplatz), was „Grundsicherung“ bedeutet (Geld für Bedürftige) ist oder wie lange die Ausbildung zum Beispiel zum Verwaltungsfachangestellten dauert (drei Jahre).
Die Jugendlichen kamen meist aus einer achten Klasse aus Schulen im Landkreis. Das Landratsamt war einer der Anbieter, im ganzen Landkreis machten ein Dutzend Firmen mit und gaben Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die jeweils andere Berufswelt: Mädchen sollten Jungs-Berufe kennenlernen und Jungs sich für einen Bürojob interessieren.
Yvonne Baum, die Gleichstellungsbeauftragte des Landratsamtes Emmendingen, hatte den Tag vorbereitet und den Mädchen und Jungen auch die Hintergründe erklärt: Jungen und junge Männer haben vielfältige Interessen und Stärken. Geht es aber um ihre Berufswahl, entscheiden sie sich oft für Berufe wie Kfz-Mechatroniker oder Industriemechaniker – Berufe die traditionell oft von Männern gewählt werden.
Männliche Fachkräfte sind jedoch auch erwünscht im Bereich Soziales, Gesundheit, Pflege und Erziehung und im Dienstleistungsbereich. Bei den jungen Frauen wählen fast die Hälfte trotz meist guter Schulbildung nur aus zehn Ausbildungsberufen aus. Sie sollten deshalb beim Girls’Day Ausbildungsberufe im Handwerk, in Technik und Naturwissenschaften kennenlernen.
Auch im Landratsamt gibt es viele Ausbildungsberufe für beide Geschlechter. Simone Herbstritt, die Ausbildungsleiterin des Landratsamtes, stellte den Schülerinnen und Schülern die vielfältigen Ausbildungen vor, die das Landratsamt anbietet: von Verwaltungsfachangestellen über Vermessungstechniker und Straßenwärter bis zur Autsbildung in der EDV-Abteilung oder im Rahmen des Studiums Soziale Arbeit.
„Der Tag sollte helfen, Hemmungen abzubauen“, betonte Yvonne Baum am Ende der Veranstaltung, als die Mädchen und Jungen ihre Eindrücke schildern konnten. Sie zeigten sich überrascht über die Vielfalt an Tätigkeiten und Berufen, die ihnen im Laufe des Vormittags vorgestellt wurden. Ein Junge fand den Tag zwar auch „cool“, für ihn steht sein Berufsziel jedoch längst fest: „Ich will Fußballprofi werden“, meinte er selbstbewusst.