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Deutlicher Rückgang bei neuen Coronafällen
Erstelldatum02.06.2020
Im Monat Mai wurden im Landkreis Emmendingen nur noch sieben neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Der Landkreis liegt bei den gesamten Fallzahlen im Landesschnitt.
Landkreis Emmendingen liegt bei den Fallzahlen im Landesschnitt
Im Mai setzte sich der nach Ostern beginnende deutliche Rückgang mit neuen Corona-Fällen im Landkreis Emmendingen weiter fort. Zwischen dem 1. und 31. Mai 2020 gab es sieben neue Infektionen mit dem Corona-Virus auf nunmehr 523 positiv getestete Fälle. Seit nunmehr sieben Tagen in Folge musste das Gesundheitsamt keine neuen Fälle melden.
Der Landkreis Emmendingen war zu Beginn der Corona-Pandemie im März wie die ganze Region Freiburg ein sogenannter „Hotspot“. Mit rund 315 Fällen pro 100.000 Einwohnern liegt er inzwischen bei den Infektionszahlen im Landesdurchschnitt (313,8 Fälle je 100.000 Einwohner).
Von den 523 Fällen gelten inzwischen nach den vom Robert-Koch-Institut (RLI) angewandeten Richtlinien (RKI) 481 Fälle als genesen. Nach Abzug der 40 Todesfälle gelten nach dieser Rechnung derzeit im Landkreis Emmendingen noch zwei Personen als aktiv mit dem Coronavirus infiziert.
Auch die Todeszahlen sind deutlich gesunken. Der letzte Todesfall wurdK vor drei Wochen am 7. Mai 2020 gemeldet. Mit 40 Todesfällen – das entspricht 24,1 Todesfällen je 100.000 Einwohner – hat der Landkreis Emmendingen inzwischen die niedrigste Quote der Stadt- und Landkreise am Oberrhein.
Reihentests in Altenheimen
In den Seniorenheimen werden seit Mitte Mai verdachtsunabhängige Reihentestungen auf eine Infektion mit dem Coronavirus durchgeführt. Landrat Hanno Hurth hat hierüber in der Kreistagssitzung am 4. Mai 2020 bei seiner Corona-Zwischenbilanz in der Steinhalle informiert und diese Reihentestungen begrüßt. Sie wird von der Kassenärztliche Vereinigung in enger Abstimmung mit dem Landratsamt vorgenommen. Nach Abschluss der Testungen wird das Landratsamt zeitnah über die Ergebnisse informieren.
Tests auf den Coronavirus
Das Gesundheitsamt verfügt über keine aktuellen Zahlen zu täglichen Tests, da diese von Krankenhäusern und Ärzten der Kassenärztlichen Vereinigung in Praxen sowie in der Corona-Ambulanz in der Winzerhalle in Köndringen vorgenommen werden, es gibt zudem bisher noch keine Meldepflicht für negative Fälle. Die von der Bundesregierung angekündigte Meldepflicht für alle Tests ist vom Gesetzgeber noch nicht umgesetzt worden. Bis Anfang Mai wurden im Landkreis Emmendingen nach Schätzung des Landratsamtes rund 2.000 Tests auf eine Infektion mit dem Coronavirus vorgenommen. Aufgrund der derzeit laufenden Reihentestung in den Pflegeheimen wird sich diese Zahl deutlich erhöhen.
Veröffentlichung der Fallzahlen auf Kreisebene
Das Infektionsgeschehen wird in Deutschland in allen 16 Bundesländern auf Landkreis- und Stadtkreisebene als kleinster Einheit erhoben und dargestellt. Eine Darstellung, Interpretation und Bewertung der Fallzahlen auf noch kleinere Einheiten wie Städte, Stadtteile und Gemeinden wird weder vom Robert-Koch-Institut (RKI) noch vom Landesgesundheitsamt verlangt. Der Landkreis Emmendingen hat sich entsprechend der Darstellung des RKI von Anfang an dafür entschieden, die Fallzahlen auf Kreisebene zu veröffentlichen und hat hiermit auch das Infektionsgeschehen kreisweit beobachtet und bewertet. So verfahren auch andere Landkreise wie der Landkreis Lörrach oder der Landkreis Rastatt.
Eine Veröffentlichung von gemeindescharfen Infektionszahlen erzeugt eine Scheinsicherheit: Der Wohnort einer infizierten Person sagt nichts über den tatsächlichen Aufenthaltsort oder den Infektionsort aus. Eine Veröffentlichung von Fallzahlen auf Gemeindeebene führt darüber hinaus zu unseriösen Spekulationen in der Bevölkerung und gerade in kleinen Gemeinden ist sehr schnell auch der Datenschutz berührt. Bei einer telefonischen Befragung im Auftrag des Gesundheitsamtes zu ihrem Gesundheitszustand haben Genesene zudem berichtet, dass sie ausgegrenzt und regelrecht diskriminiert wurden, weil sie durch ihr Verhalten "eine Seuche eingeschlepp" hätten.
Strategie zur Eindämmung der Corona-Pandemie
Das Gesundheitsamt hat sich von Anfang an auf seine Kernaufgaben zur Eindämmung der Corona-Pandemie konzentriert. Dazu zählten neben der Beratung der infizierten Personen vor allem die Ermittlung und Unterbrechung der Infektionsketten, die Beratung der Kontaktpersonen, die tägliche Dokumentation sowie die rasche Einrichtung eines Abstrichzentrums, um frühzeitig möglichst viele Verdachtsfälle testen zu können. In Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) wurde schon sehr früh ein Abstrichzentrum am Kreiskrankenhaus (10. März 2020) und im Anschluss daran in der GHSE-Turnhalle eine der ersten Corona-Ambulanzen in der Region eingerichtet (25. März 2020), die jetzt in der Winzerhalle in Köndringen (seit 11. Mai 2020) im Einsatz ist.
Die seit Ostern zurückgehenden Zahlen von Neu-Infektionen mit dem Coronavirus und der geringe Anstieg von lediglich sieben Fällen seit Anfang Mai auf nunmehr 523 Fälle (Stand: 02. Juni 2020) zeigen, dass diese Strategie richtig war.