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Getrennte Trupps beim Winterdienst in Corona-Zeiten
Erstelldatum11.12.2020
Kein Beruf für Langschläfer: Um 3:45 Uhr beginnt bei Schnee und Eis die Schicht in den Straßenmeistereien Waldkirch und Riegel.
Es gibt ihn also doch noch, den Winter mit Schnee und Eis: Am 1. Dezember waren pünktlich zum metereologischen Winteranfang weite Teile des Landkreises mit einer dünnen Schneeschicht überzogen. Die Straßenmeistereien des Landkreises hatten ihren ersten fast flächendeckenden Einsatz in dieser Saison. Auch am vergangenen Wochenende mussten die Räum- und Streufahrzeuge in die höheren Lagen des Landkreises ausrücken, der Kandel präsentierte sich weithin sichtbar mit Schnee und erlebte den ersten Ansturm von Schlittenfahrern und Winterwanderern.
Beim Winterdienst starten die Männer der Straßenmeisterei in ihren orangefarbenen Fahrzeugen von den beiden Dienststellen in Waldkirch und in Riegel. Ob ein Einsatz bevorsteht, darüber gibt eine von der Straßenmeisterei genutzte Wettervorhersage Auskunft, die im dreistündigen Rhythmus aktualisiert wird.
Die Arbeit in der Straßenmeisterei ist im Winter nichts für Langschläfer: Sind Reif, Eis oder Schnee angekündigt, beginnt der Schichtführer seinen Arbeitstag um 3:00 Uhr in der Straßenmeisterei und koordiniert die weiteren Abläufe. Um 3:45 Uhr kommen die Fahrer der Räum- und Streufahrzeuge auf den Hof und starten mit dem Winterdienst, am Sonntag dürfen die Straßenwärter jedoch eine Stunde länger schlafen. Sowohl in Waldkirch als auch in Riegel sind jeweils drei Fahrzeuge startbereit, um bei frostigen Temperaturen eisglatte Brücken und Straßen abzustreuen oder bei Schneefall zu räumen. Der Berufsverkehr soll schließlich, je nach winterlicher Lage, möglichst ohne größere Beeinträchtigungen fließen.
Bei Bedarf verstärken insgesamt neun Unternehmen – Baufirmen und Fuhrunternehmen - mit ihren Fahrzeugen den Winterdienst, mit diesen Firmen hat der Landkreis entsprechende Verträge geschlossen.
Das Gebiet, das abgedeckt werden muss, ist groß und reicht vom Rheintal bis zum Schwarzwald – vom tiefsten Punkt in Rheinhausen mit rund 170 Meter Meereshöhe bis zum Kandelgipfel auf 1.242 Meter Höhe, wo es in manchen Jahren auch noch im Mai schneien kann. Das westliche Kreisgebiet vom Rhein über den Kaiserstuhl bis zur Vorbergzone wird von Riegel aus angefahren, für das gesamte Elz- und Simonswäldertal, die meisten Gebiete von Freiamt sowie Emmendingen sind die Teams aus Waldkirch zuständig.
Sie übernehmen aus topografischen Gründen sogar noch einen Teil des Nachbarlandkreises Breisgau-Hochschwarzwald und räumen und streuen in Gundelfingen, Wildtal, Heuweiler und im Föhrental sowie für die Stadt Freiburg auf einem Teilstück der B 3 vom Industriegebiet Nord bis Komturplatz sowie den B 294-Zubringer-Nord.
Das Streckennetz, das von der Straßenmeisterei im Landkreis Emmendingen von Waldkirch und Riegel aus betreut wird, umfasst genau 423 Kilometer Straßen. Dazu zählen mit der B 3 und der B 294 rund 80 Kilometer Bundesstraßen, außerdem 180 Kilometer Landesstraßen sowie die Kreisstraßen mit einer Gesamtlänge von 163 Kilometern.
Damit der Winterdienst auch in Corona-Zeiten garantiert ist und mögliche Infektionen von Beschäftigten oder Quarantäne nicht den ganzen Betrieb lahmlegen können, haben die Straßenmeistereien vorgesorgt: Die Mitarbeitenden sind schon seit dem Frühjahr in zwei Gruppen eingeteilt, sie haben einen um eine halbe Stunde zeitversetzten Arbeitsbeginn und können so auf dem Betriebsgelände nicht aufeinander treffen.