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Arbeiten im, mit und für den Wald
Erstelldatum28.09.2021
Drei Trainees absolvieren derzeit im Forstamt des Landratsamts Emmendingen ihre Ausbildung für den gehobenen sowie den höheren Forstdienst.
„Irgendwas mit Wald“ – mehr fällt vielen Menschen im ersten Moment bei der Berufsbezeichnung „Förster/Försterin“ nicht ein, wenn es darum geht, die Tätigkeit dahinter zu beschreiben. „Wald“ ist natürlich das richtige Stichwort, die Möglichkeiten einer Ausbildung und anschließenden Tätigkeit im Forstbereich sind aber weitaus vielfältiger als viele vermutlich denken. Und mit dem Thema Klimawandel ist für Försterinnen und Förster noch ein weiteres interessantes und wichtiges Thema zu diesem Berufsfeld hinzugekommen.
Besonders anschaulich wird das derzeit durch drei Trainees, die im Forstamt des Landratsamts Emmendingen arbeiten. Julia Lindinger (25) aus Freiburg ist als Trainee zur Ausbildung als Revierleiterin beim Forstamt, Johanna Sester (33) aus Gengenbach vom Regierungspräsidium Freiburg absolviert ihren Praxisteil beim Landratsamt und Lisa Gollent (26) aus Denzlingen macht derzeit die Ausbildung auf Leitungsebene im Forstbereich. Alle drei haben bereits einen oder sogar zwei Hochschulabschlüsse im Bereich Waldwirtschaft und Forstwirtschaft in der Tasche, für eine Karriere im gehobenen sowie im höheren Forstdienst ist nun noch die zweijährige Trainee-Ausbildung erforderlich.
Modern und flexibel
Bereits seit 2008 wird dieses „Traineeprogramm Forst“ in Baden-Württemberg angeboten, und somit eine moderne, flexible Form der Nachwuchsqualifizierung. Die zweijährige verwaltungsinterne Tätigkeit soll die notwenige Berufspraxis vermitteln und ist Voraussetzung für die spätere Übernahme in das Beamtenverhältnis.
„Mich reizt die Aufgabe, als Revierleiterin vielfältige Anforderungen an den Wald unter einen Hut zu bekommen“, erklärt Julia Lindinger (Bachelor-Abschlüsse in Umweltnaturwissenschaften und Waldwirtschaft und Umwelt) ihren Ansporn für die doch insgesamt recht lange Ausbildung für die Laufbahn im gehobenen Forstdienst. „Holz als wichtigen Rohstoff generieren, arbeiten in und mit der Natur und natürlich auch den Waldbesitzern, das stelle ich mir sehr spannend vor.“
Einen etwas anderen Weg möchte Lisa Gollent (Master-Abschluss für Forstwissenschaften) gehen, weniger in der Praxis im Wald als vielmehr in der Organisation und auf der Führungsebene. Nach ihrer Qualifikation im höheren Forstdienst würde sie gerne eine leitende Funktion im Forstbereich erreichen, beispielsweise eine Referententätigkeit an einem Regierungspräsidium oder Ministerium. „Ich könnte mir aber auch eine Arbeit in Forschung und Lehre vorstellen“, sagt sie, „später eventuell die Leitung eines Fachbereichs, einer Abteilung oder einer Forstbehörde.“
Im gehobenen Forstdienst
Johanna Sester (Bachelor-Abschlüsse in Waldwirtschat und Umwelt und Public Management) – ebenfalls gehobener Forstdienst – kommt aus einer Familie mit Waldbesitz und wusste schon als Kind, dass sie später einmal einen Beruf ergreifen möchte, der Bezug zur Natur hat. „Ich habe mich schon immer im Wald wohl gefühlt und daher meine Ausbildung von Anfang an auf einen Job ausgerichtet, der mich raus ins Grüne führt“, erklärt sie.
Bei allen drei Ausbildungen ist die Tätigkeit eine gute Mischung aus Schreibtischarbeit und praktischen Aufgaben, die es im Wald zu erlernen und zu erledigen gilt. Beispielsweise das markieren von Bäumen, die gefällt oder gefördert werden sollen, oder deren Verkehrssicherheit kontrollieren, vor allem wenn sie in der Nähe von Straßen wachsen. Im Büro hilft Julia Lindinger derzeit bei der Organisation des Holzverkaufs, Johanna Sester kümmert sich um Förderanträge aus dem Privatwald und Lisa Gollent schreibt unter anderem Stellungnahmen zu Bauvorhaben. Berufsbegleitend bietet das Land zudem allen Trainees ein Grundgerüst an einführenden Lehrgängen und Seminaren an.
Wo genau die drei angehenden Försterinnen nach dem Trainee-Programm ihren Beruf ausüben werden, ist noch nicht ganz klar. Sicher ist aber, dass sie einen Teil ihrer Arbeitszeit unter Bäumen verbringen wollen und dürfen.