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Aktueller Corona-Lagebericht: Nicht mehr kontrollierbares Infektionsgeschehen
Erstelldatum26.11.2021
Das Landesgesundheitsamt hat für den Landkreis Emmendingen im Berichtszeitraum vom 19. bis 25. November 2021 569 neu registrierte SARS-CoV-2-Virus-Infektionenmitgeteilt.
Das Landesgesundheitsamt hat für den Landkreis Emmendingen im Berichtszeitraum vom 19. bis 25. November 2021 mit 569 neu registrierten SARS-CoV-2-Virus-Infektionen erneut eine Steigerung der Fallzahlen für den Landkreis mitgeteilt (Vorwoche: 515). Wie prognostiziert, steigt der Wert der sogenannten 7-Tage-Inzidenz (d.h. die Zahl der labornachgewiesenen Infektionsfälle der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohner) im unveränderten Wachstum der vierten Welle weiter an, auf nun 341 (Vorwoche 308,6).
Das mittlere Alter der neu registrierten Fälle liegt momentan bei 38,5 Jahren (mit einer Spanne von wenigen Monaten bis 101 Jahre). Entsprechend der in allen Altersgruppen der Bevölkerung feststellbaren unkontrollierten Ausbreitung sind erneut Bürgerinnen und Bürger aller Gemeinden und Städte im Landkreis von Neuinfektionen betroffen. In der Berichtswoche wurde dem Gesundheitsamt ein weiterer Todesfall gemeldet (männlich, Altersgruppe 80 - 90 Jahre, ungeimpft).
Die fortbestehende Tendenz der Zunahme der Fälle erklärt sich aus Sicht des Gesundheitsamts unverändert durch ein diffuses und sich weitgehend unkontrolliert in allen Altersgruppen ausbreitendes Infektionsgeschehen. So stellt das RKI für den Datensatz vom 25.11.2021 zwar in der Altersgruppe 5- bis 14-Jährigen eine Inzidenz von 625,5 bei einer tatsächlichen Fallzahl von 98 fest, für die Altersgruppe der 35- bis 59-Jährigen dagegen „nur“ eine Inzidenz von 375,3 bei einer Fallzahl von immerhin 221 Fällen. Im Berichtszeitraum wurden dem Gesundheitsamt neue Fälle aus 16 Schulen und sechs Kitas gemeldet. In zumindest sechs dieser Einrichtungen sind Häufungsgeschehen (mehr als 1 Fall) neu gemeldet worden. In zwei dieser Einrichtungen erfolgten aufgrund von Ausbruchsgeschehen vorübergehende Schließungen der betroffenen Gruppe oder der Einrichtung. In der Berichtswoche wurde ein weiteres Ausbruchsgeschehen in einer Pflegeeinrichtung im Landkreis bekannt. Aus mehreren medizinisch-pflegerischen Einrichtungen, einer Flüchtlingsunterkunft und Betrieben wurden Einzelfälle oder kleinere Häufungsgeschehen gemeldet.
Unverändert muss von einem anhaltenden, in den nächsten Wochen noch weiter fortschreitenden und über einen längeren Zeitraum nicht mehr kontrollierbaren Infektionsgeschehen mit weiterer Tendenz zur Zunahme der Fallzahlen ausgegangen werden. Wie stets in der Pandemie bilden die momentanen Daten das Infektionsgeschehen von vor ca. sieben bis zehn Tagen wieder. Ob die seit Mittwoch, 24.11.2021 in Baden-Württemberg geltende Alarmstufe II in den nächsten Wochen einen nennenswerten Einfluss haben wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass die aktuelle Situation unweigerlich auch zu einer weiteren massiven Belastung des Gesundheitssystems führen wird. Aus Sicht des Gesundheitsamts ist diese Entwicklung ohne Verbesserung der Impfquoten, ohne eigenverantwortlich konsequentes und solidarisches Einhalten der AHA-L-Regeln und einem aus eigenem Schutz und Verantwortung für Dritte gebotenen angemessenen achtsamen Verhalten in der Phase der Pandemie nicht aufzuhalten.
Wichtiger Hinweis: Grundsätzlich gelten unverändert auch ohne weitere behördliche Mitteilung oder Aufforderung die rechtlichen Pflichten der „Coronaverordnung Absonderung BW“ für Betroffene, bei denen mittels Antigen- oder PCR-Test ein Infektionsnachweis erbracht wurde. In allen Fällen gilt eine grundsätzliche Pflicht zur Absonderung für zunächst 14 Tage. Ausnahmeregelungen für Einzelfälle und weitere grundsätzlich landesweit geltende Pflichten sind auf den Seiten der Landesregierung veröffentlicht unter:
Im Kreiskrankenhaus werden aktuell 12 Patientinnen und Patienten mit COVID-Erkrankung behandelt, drei davon auf der Intensivstation.
Entwicklung der Gesamtlage seit Beginn der Pandemie
Bestätigte Fälle: 9641 (Datenmitteilung der Landesmeldebehörde Stand 25.11.2021)
Verstorbene: 181 (Datenmitteilung der Landesmeldebehörde Stand 25.11.2021)
Geimpfte Personen im Landkreis Emmendingen
Mit Stand vom 21. November 2021 haben im Landkreis Emmendingen 118.165 Menschen (70,8 Prozent) der Bevölkerung die Erstimpfung erhalten (Land Baden-Württemberg 65,3 Prozent). Darunter sind 114.763 Zweitimpfungen (68,8 Prozent, Land Baden-Württemberg 63,6 Prozent). Damit hat der Landkreis bei den Erstimpfungen den fünfthöchsten und bei den Zweitimpfungen den vierthöchsten Wert im Vergleich der Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg