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Corona-Lagebericht: Für den Landkreis wurden im Berichtszeitraum 2.110 neue SARS-CoV-2-Fälle registriert
Erstelldatum28.01.2022
Das mittlere Alter der neu registrierten Fälle liegt momentan bei 25 Jahren (mit einer Spanne von weni-gen Monaten bis 102 Jahren).
Detailblick - Einordnung der Fälle
Für den Landkreis Emmendingen wurden im Berichtszeitraum vom 21. bis 27. Januar 2022 2.110 neue SARS-CoV-2-Fälle registriert (Vorwoche: 1295), entsprechend steigt der Wert der sogenannten 7-Tage-Inzidenz unverändert ungebremst auf 1264,5 (Vorbericht: 776,1) und ist damit mehr als zweieinhalb Mal so hoch wie noch vor zwei Wochen (482,4). Der Wert für den Landkreis liegt damit auch in dieser Woche weit über dem Landesdurchschnitt von 1024,1.
Das mittlere Alter der neu registrierten Fälle liegt momentan bei 25 Jahren (mit einer Spanne von wenigen Monaten bis 102 Jahren). Das RKI meldet mit 3222,5 für den Landkreis Emmendingen mit Datenstand 27. Januar 2022 erneut die höchste 7-Tage-Inzidenz in der Altersgruppe 5 – 14 Jahre im Landkreis (Vorwoche 2169,9) mit 505 Fällen. Die höchsten Fallzahlen werden mit 730 in der Gruppe der 35 -59-Jährigen verzeichnet, aufgrund des großen Bevölkerungsanteils dieser Altersgruppe errechnet sich aber eine Inzidenz von 1239,6. Aus Sicht des Gesundheitsamts müssen die vorliegenden Daten aufgrund des enormen Fallaufkommens und der daraus resultierenden Belastung der ambulanten Systeme, der Laborkapazitäten und der Meldewege als Orientierung aufgefasst werden, von einer vermutlich beachtlichen Dunkelziffer und einem deutlich größeren Infektionsgeschehen wird ähnlich wie in der gesamten BRD auch im Landkreis auszugehen sein.
Erwartungsgemäß – und wie im Vorbericht bereits prognostiziert – stieg die Zahl neuer Infektionsfälle in pädagogischen Einrichtungen auch in der dritten Woche nach den Ferien massiv an. In einer äußerst dynamischen Lage wurden aus 25 Schulen und 33 Kindertagesstätten neue Fälle gemeldet, die Zahl der Meldungen steigt oftmals stündlich und stellt eine erhebliche Herausforderung sowohl für die pädagogischen Einrichtungen als auch die Meldebehörden dar. In 53 Gruppen bzw. Schulklassen mussten im Wochenverlauf relevante Ausbrüche entsprechend der Kriterien des Landesgesundheitsamts festgestellt werden, die jeweils die Absonderung des ganzen Verbandes erforderlich machten. Im aktuellen Berichtzeitraum waren erneut zwei Einrichtungen für behinderte Menschen mit daraus resultierender Quarantäne enger Kontaktpersonen betroffen. Drei Kliniken im Landkreis meldeten Fälle, in zwei Fällen bestehen derzeit Häufungsgeschehen. Aus drei ambulanten und drei stationären Pflegeeinrichtungen wurden Infektionsfälle gemeldet, ein aus der Vorwoche bekanntes Häufungsgeschehen in einer stationären Pflegeeinrichtung setzt sich fort.
Das Infektionsgeschehen nimmt im Landkreis weiter unkontrolliert exponentiell, diffus und in einem bislang nicht gekannten Ausmaß auf derzeit mehr als das Sechsfache der bislang höchsten Inzidenzwerte der ersten vier Wellen zu. Entsprechend sind eine enorme Anzahl Bürgerinnen und Bürger aller Gemeinden und Städte im Landkreis von Neuinfektionen betroffen.
Im Berichtszeitraum wurden dem Gesundheitsamt ein weiterer Todesfall gemeldet (achte Lebensdekade).
Es bleibt weiter zu befürchten, dass in den nächsten Wochen ein relevanter Übertrag in die vulnerablen Altersgruppen mit dann entsprechender Zunahme auch schwerer Krankheitsverläufe geschehen wird. Das Gesundheitsamt empfiehlt eindringlich, alle momentan geltenden Schutzregeln konsequent einzuhalten, die eigenen vermeidbaren Kontakte auf ein Mindestmaß zu reduzieren und die unverändert leicht erreichbaren Impfangebote zu nutzen. Derzeit muss von weiterhin erheblich ansteigenden Infektionszahlen innerhalb der nächsten Wochen ausgegangen werden. Eine Verdoppelung oder mehr der Zahl der Neuinfektionen bis Mitte / Ende Februar ist, sofern die bereits jetzt begrenzten PCR-Laborkapazitäten in der Region ausreichen, momentan eine realistische Prognose, die auch wieder mit einer starken Belastung des Gesundheitssystems in unserer Region einhergehen könnte.
Die Landesregierung hat die Regelungen zu Absonderung und Quarantäne in der Berichtswoche zum 25. Januar 2022 erneut geändert und aktualisiert, alle Informationen hierzu gibt es unter:
Im Kreiskrankenhaus werden aktuell sechs Patientinnen und Patienten mit COVID-Erkrankung behandelt, eine/r davon auf der Intensivstation.
Entwicklung der Gesamtlage seit Beginn der Pandemie
Bestätigte Fälle: 16.833
Verstorbene: 198
(Datenmitteilung der Landesmeldebehörde Stand 27.01.2022)
Geimpfte Personen im Landkreis Emmendingen
Mit Stand vom 23. Januar 2022 haben im Landkreis Emmendingen 125.550 Menschen (75,2 Prozent
der Bevölkerung) die Erstimpfung erhalten (Land Baden-Württemberg 70,1 Prozent), 123.128 Menschen die Zweitimpfung (73,8 Prozent, Land Baden-Württemberg 69,3 Prozent) und 84.925 Menschen auch die Boosterimpfung (50,9, Land Baden-Württemberg 45,2 Prozent). Bei den Erstimpfungen liegt der Landkreis Emmendingen im Landesvergleich unter allen Stadt- und Landkreisen an sechster, bei den Zweitimpfungen an fünfter und bei den Boosterimpfungen an sechster Stelle.