Vor einem Jahr wurde es beschlossen, das Kinderschutzsiegel des Landkreises Emmendingen. Seit November vergangenen Jahres können die Anträge bei der Kreisjugendarbeit gestellt werden. Mittlerweile haben zehn Vereine, Verbände und Institutionen aus dem Landkreis das Kinderschutzsiegel erworben. „Mit dem Siegel wollen wir den Kinderschutz fördern. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche vor Gefahr für ihr Wohl zu schützen“, so Lisa Waldmann von der Kreisjugendarbeit. Sie freut sich, dass das Interesse da ist. Bei ca. 1.700 Vereinen im Landkreis sei aber noch „Luft nach oben.“

Um das Siegel zu erwerben, braucht es verschiedene Voraussetzungen. Alle Mitarbeitende, die mit Kindern zusammenarbeiten, müssen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Zusätzlich wird eine Beauftrage Person für den Kinderschutz benannt. Diese nimmt an ein bis zwei Netzwerktreffen im Jahr teil. „Die Hürden sollen für alle Interessierten niedrig gehalten werden“, betont Waldmann. So haben die meisten Städte und Gemeinden im Landkreis zugesagt, Unbedenklichkeits-bescheinigungen auszustellen. Das bedeutet, dass das Führungszeugnis nicht direkt eingesehen werden muss.

Und das Kinderschutzsiegel hat Vorteile: zum einen in der Außenwirkung, denn der Verein zeigt, dass er sich für den Kinderschutz in besonderem Maße einsetzt und den Schutzauftrag auch ernst nimmt, zum anderen werden die Vereine bei kinderschutzbezogenen Maßnahmen finanziell unterstützt.
 

Vereine, die das Kinderschutzsiegel bereits erworben haben:

• BUND Herbolzheim
• DRK Kreisverband Emmendingen
• DRK Ottoschwanden-Freiamt e.V.
• Fußball-Club Emmendingen 03 e.V.
• Freiwillige Feuerwehr Waldkirch
• Musikverein Winzerkapelle Köndringen e.V.
• Narrenzunft Bleibach „Der Silberklopfer“ e.V.
• Regelmäßiger Outdoor Workshop e.V.
• Röm.-kath. Dekanatsverband Endingen Waldkirch
• Sportverein Waldkirch e.V. 1946

Alle fünf Jahre wird das Siegel durch den Landkreis Emmendingen überprüft und kann dann erneuert werden. „Das Siegel dient nicht nur der Kontrolle des Landkreises, sondern zwingt die Vereine auch in die Eigenverantwortung“, sagt Thomas Reitzel vom Bund Herbolzheim.

„Kinderschutz ist ein wichtiges Thema, da gerade oft in der Freizeit ein besonderes Vertrauensverhältnis entsteht“, weiß Penelope Grünberg, Kinderschutzbeauftragte beim Verein Outdoor Workshop. Er ist ein kleiner Verein mit etwa zehn Mitgliedern und hat sich trotzdem dazu entschlossen das Siegel zu beantragen, denn es gebe immer wieder Situationen wo man den Kindern und Jugendlichen sehr nahekommt. Sei es, wenn man trösten muss oder beim Spiel Körperkontakt hat. „Insbesondere bei Zeltlagern und auf Touren spielt ein achtsames Verhalten eine sehr wichtige Rolle. Mit dem Siegel wollen wir zeigen, dass wir unserer Verantwortung bewusst sind und uns Sicherheit in allen Bereichen sehr wichtig ist.“, ergänzt Vorstand Axel Zimmermann-Grünberg.